Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage... 
... die Methoden der Dokumentation und Analyse von Bauwerken, Ensembles und ihrer örtlichen Gegebenheiten anzuwenden. Gelehrt wird die verformungsgerechte Bauaufnahme von der analogen Erfassung bis zu Hightech-Anwendungen (u.a. Photogrammetrie und 3D-Laserscanning), die analysierende Bauuntersuchung sowie die effiziente Literatur- und Archivrecherche für den Kontext als Grundlage, nicht nur für die Archäologische Bauforschung, sondern auch für das Planen und Bauen im historischen Kontext.
... eine umfassende Studie zur Veränderungs- und Entwicklungsgeschichte eines Gebäudes oder Baukomplexes bzw. ausgewählter konstruktiver Phänomene zu erstellen sowie Bauabläufe und Planungsabsichten im Kontext allgemeine kultur- und architekturgeschichtlicher Aspekte der jeweiligen Epoche zu rekonstruieren.
... allgemeine und gebäudespezifische Aspekte der Bautechnikgeschichte als Spiegel der Möglichkeiten und des Innovationsgehalts der zu untersuchenden Bauten zu erkennen und zu diskutieren.
... wissenschaftlich zu arbeiten, eine Forschungsfrage zu definieren, Hypothesen zu entwickeln und zu überprüfen sowie ihre Ergebnisse im Bereich Architekturforschung mündlich und schriftlich zu präsentieren.
Zeichnung: "Colonna Castle at Genazzano, Italy" von Théodore Caruelle d'Aligny, 1835.
Fotografien: Eindrücke von Genazzano von Lukas Stampfer, 2022.
- "Castello Colonna" in Genazzano -
Im WS 2023 beschäftigen wir uns im Modul Baugeschichte und Bauforschung mit der „Rezeption der Antike“ in der italienischen Renaissance. Im Fokus steht das Bauaufnahmeobjekt „Castello Colonna“ in Genazzano, der umliegende baulich Kontext und dem naheliegenden Nymphäum von Bramante.
Ausgehend von der Bauaufnahme vor Ort werden wir uns mit den Veränderungen, Umnutzungen und der Inszenierungen der Anlage im Gefüge der historisch gewachsenen Siedlungsstruktur widmen. Die Auseinandersetzung mit der Anlehnung an die Architektur der Antike, die Nutzung der antiken Formensprache und tatsächliche Wiederverwertung antiker Baudelemente, rückt dabei in den Fokus der Analysearbeiten.
Allgemeine Lehrinhalte des Moduls:
Bauforschung bedeutet die Rekonstruktion der gestalterischen Idee, die einem Gebäude innewohnt, re-agierend auf den kulturellen und gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehung zu analysieren und zu verstehen. Sie ist eine Art rückwärts aufgeschlüsseltes Entwerfen und gleichzeitig eine Möglichkeit, das Gebäude und seine spezifischen Lösungen kritisch zu diskutieren und zu bewerten. Dabei werden je nach „Bauaufgabe“ Kriterien wie Aktualität, Nutzungsqualitäten, gestalterische Kohärenz, Nachhaltigkeit usw. hinterfragt.
Die Methoden der Bauforschung und ihre Bedeutung für die dem Bauen vorausgehenden Tätigkeiten in der Planung (Gutachten, Dokumentation, historische Bewertung, Koordination) und Umsetzung von Interventionen im Bestand (Sicherung und Konservierung, Umnutzung, Umbau, Sanierung, Restaurierung, Rekonstruktion) sowie für die dem Bauen folgende, wissenschaftliche Betrachtung von Architektur sind Themen des Moduls.
Bei der Baudokumentation werden uns besonders bautechnische Details und die historische Baustellenlogistik interessieren. In der Bauanalyse folgt eine intensive Auseinandersetzung mit den architekturhistorisch relevanten Fakten zu Themen wie "Bau- und Funktionstypologien", " Rezeption der Antike ", "geschichtliche Kontextualisierung" u.v.m.
HINWEISE ZUM MODULABLAUF:
- Das Modul findet jeden Mittwoch GANZTÄGIG statt. Wir bitten dies bei der Auswahl des Moduls zu berücksichtigen.
- Für den erfolgreichen Abschluss ist die aktive Mitarbeit und Anwesenheit an den Modultagen, als auch die Teilnahme an der Exkursion, notwendig.
EXKURSION:
28.10. - 3.11.2023 voraussichtlicher Exkursionszeitraum in Genazzano, (Metropolitan City of Rome) exklusive Reisetage (Details folgen im Semesterplan)
KOSTEN:
ca. € 500 - 550 voraussichtliche Kosten Reise + Unterkunft + Eintritte (Details folgen so bald als möglich)
ANMELDUNG:
Die Anmeldung erfolgt mittels der TISS-Bewerbungspools für Module im Masterstudium Architektur - die Zuteilung zu den einzelnen Kernfächern und empfohlenen Wahlfächern erfolgt dann in weiterer Folge im Zuge der Einführungsveranstaltung.
KOMMUNIKATION:
Die Kommunikation zum Modul wird vorrangig über TISS-News abgewickelt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind angehalten entsprechende Einstellungen im LVA-Cockpit zum Erhalt von Nachrichten zu überprüfen.
