Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
Die allgemeine Zielsetzung dieser Lehrveranstaltung ist das Begreifen der spezifischen Raumentwicklungsherausforderungen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Im WS 2020/21 wird der Schwerpunkt auf den Donauraum gelegt. Die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) wurde 2011 als Makroregionale Strategie gestartet. 2015 wurde das Danube Transnational Cooperation Programme als Fortsetzung beschlossen. 12 Staaten sollen im Rahmen dieser Strategie zusammenarbeiten.
In der Europäischen Raumentwicklung wird die Komplexität der Zusammenarbeit in Raumentwicklungsfragen über Staatsgrenzen hinweg oft unterschätzt. Staatsgrenzen werden aufgrund ihrer "Durchlässigkeit" sehr oft verallgemeinert und in den meisten Fällen einer der folgenden zwei Kategorien zugeordnet: "geschlossene Grenzen" (die Außengrenzen der Europäischen Union) und "offene Grenzen" (die Binnengrenzen der Europäischen Union).
Diese stark vereinfachte Betrachtungsweise - welche für einzelne Themenbereiche, wie im Falle der Europäischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen durchaus seine Berechtigung hat - täuscht über die tatsächliche Komplexität von grenzüberschreitenden Raumentwicklungsfragen hinweg. Eine Situation, die es zu hinterfragen gilt.
Weitere Fragen die es in diesem Zusammenhang nachzugehen gilt sind:
In Anbetracht der globalen Dimension der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts (Klimawandel, Digitalisierung, Migration,…) zeigt sich immer deutlicher, dass die meisten ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme nicht mehr (oder nur zum Teil) auf nationaler Ebene gelöst werden können. Da viele dieser Themen auch starken Bezug zu den zentralen Aufgaben der Raumentwicklung und Raumplanung haben, stellt sich die Frage, ob es nicht dringend notwendig wäre, eine zeitgemäße, umfassende und koordinierte Strategie zur Europäischen Raumentwicklung auszuarbeiten und umzusetzen. Über 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK) gab es zwar noch einige weitere Initiativen und Dokumente in diesem Bereich (Territoriale Agenda, Urban Agenda) aber kein integriertes Strategiedokument in diesem Bereich mehr. In diesem Masterprojekt soll daher überlegt werden, wie ein Europäisches Raumentwicklungskonzept des Jahres 2020 aussehen könnte, das als zentrales Zieldokument zur Koordinierung der verschiedenen nationalen Raumentwicklungsplanungen sowie der raumrelevanten Politikbereiche der EU (Kohäsionspolitik, Gemeinsame Agrarpolitik, Umweltpolitik, Transeuropäische Netze,…) in der Lage wäre, den genannte Herausforderungen effektiv zu begegnen. Dabei soll vor allem überlegt werden, in welcher Weise die bestehenden Instrumente der Raumplanung und Raumordnung in den Mitgliedsstaaten sowie der raumrelevanten Politikbereiche der EU so weiterentwickelt werden können, dass sie zu einer nachhaltigen Lösung der drängenden Probleme beitragen können. Das Projekt soll jedoch nicht nur analytisch die Problemstellung aufbereiten, sondern auch konzeptiv konkrete Ziele, Instrumente und Handlungsoptionen entwickeln, die in den konkreten Entwurf eines „EUREK 2020“ münden sollen.
Die Studierenden sind aufgefordert, basierend auf den Vorträgen, Diskussionen, Tagungsbeiträgen und Literaturrecherche Zukunftsbilder für die Makroregion Donauraum zu entwickeln. Alle Visioneering-Beiträge (von Stagnationsmodellen, Entwicklungshypes, real zukunftsorientiert, futuristisch-utopisch oder gar dystopischen Ansätzen) sind plausibel und fachlich zu argumentieren.
Das Endprodukt mittels dem die Aufgabe veranschaulicht und präsentiert werden kann ist dabei freiwählbar und reicht von Strategiepapieren (Policy paper), über interaktive Karten, graphische Aufbereitung in u.a. Bilderbuch, Comic, Bildausstellung oder Katalog, bis hin zu interaktiven Präsentationen wie Prezi oder Kurzfilm
Der Kick-Off zum Modul 5 findet am 09.10. (Fr) zwischen 10.00 und 11.30 über Zoom statt.
Link zur Zoom-Konferenz (https://tuwien.zoom.us/j/96922193527)
Anwesenheit, inhaltliche Mitarbeit, Erstellung eines Zukunftsbilds für die Makroregion Donauraum
Teil des Modul 5 "Europäische Regionalentwicklung"
Bitte möglichst bald anmelden, die LVA ist auf 30 TeilnehmerInnen beschränkt! Bei einer größeren Zahl von Anmeldungen (Warteliste!) werden Masterstudierende die das gesamte Modul absolvieren bevorzugt.