Entwicklung einer Werkstoffformulierung zur Sanierung von undichten Abschnitten in städtischen Trinkwasserversorgungsleitungen

01.02.2010 - 30.06.2014
Forschungsförderungsprojekt

Die Wiener Wasserwerke betreiben rund 800 km Graugussrohrleitungen, welche ein durchschnittliches Alter von 80 bis 100 Jahre aufweisen. Der Anteil dieser Rohrstränge am Gesamtrohrnetz mit einer Länge von rund 3.600 km ist nicht unwesentlich. Von diesen Graugussrohrleitungen sind etwa 300 bis 400 km große Verbindungsleitungen zur Trinkwasserversorgung. Metallurgisch und chemisch sind diese Graugussrohre trotz der langen Betriebsdauer noch in einem guten Zustand. Das Problem dieser Rohrstränge sind die Verbindungen (Muffenbereich), die im Laufe der Jahre undicht geworden sind. Dadurch ergeben sich einerseits nicht vernachlässigbare Leitungsverluste sowie andererseits eine Unterspülung des Rohrbettes mit der Gefahr des häufigeren Auftretens von Rohrbrüchen in diesem Bereich. Als Sanierungsmaßnahme wird in erster Linie das nachträgliche Überbrücken der Leckstellen dieser Rohrverbindungen in Betracht gezogen, da eine Neurohrlegung in vielen Fällen nur schwer möglich ist. Außerdem ist gerade bei großen Verbindungsleitungen mit erheblichen Kosten zu rechnen. Trotz einiger Pilotprojekte der Wiener Wasserwerke konnte bisher eine nachhaltige Sanierungsmaßnahme zur Abdichtung der Leckstellen nicht entwickelt werden. In der Literatur sind zahlreiche Methoden zur Sanierung von Rohren für die Trinkwasserversorgung, die auch für den vorliegenden Fall relevant sind, beschrieben worden. Allerdings hat die Praxis gezeigt, dass die bisher verwendeten Methoden auf Dauer keine befriedigende Lösung des Problems darstellen. Aus werkstofflicher Sicht liegt die Herausforderung des gegenwärtigen Projektes in der lokalen Sanierung von undichten Stellen im Bereich der Muffen und nicht des gesamten Rohrstranges. Da die undichten Stellen derzeit durch Arbeiter unter relativ eingeschränkten Platzverhältnissen in der Rohrleitung selber behoben werden müssen, wird der Einsatz eines unbemannten Roboters angestrebt. Die Formulierung muss daher maschinell aufgebracht werden können. Eine weitere Herausforderung stellen auch die sich durch den Anwendungsbereich ergebenden Anforderungen an den Werkstoff dar. Demnach müssen die eingesetzten Werkstoffe eine Lebensdauer von 50 Jahren erreichen und den Einsatzbedingungen im Trinkwasserbereich genügen.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Förderungsmittel

  • European Commission (EU) Europäischer Regionalentwicklungsfonds (ERDF) European Structural and Investment Funds (ESIF) Europäische Kommission Ausschreibungskennung Zusammenarbeit Slowakei-Österreich 2007-2013 Antragsnummer C(2007)6517

Forschungsschwerpunkte

  • Information and Communication Technology
  • Energy and Environment
  • Materials and Matter

Schlagwörter

DeutschEnglisch
Werkstoffematerials
Wasserverlustwater loss
Graugusscast iron
Trinkwasserleitungdrinking water pipe
Muffensanierungsocket rehabilitation

Externe Partner_innen

  • Bratislavská vodárenská spoločnosť, a. s.
  • Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasserwerke) der Stadt Wien
  • Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik
  • STU ¿ Slovenská technická univerzita v Bratislave, Stavebná fakulta