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MOZERT - Modellierung und Analyse der Wirkungen personenbezogener Zertifikatshandelsmechanismen auf Haushalte und Energiesysteme
01.09.2009 - 29.02.2012
Forschungsförderungsprojekt
Die Klimapolitik befindet sich EU- und weltweit auf der Suche nach Ansätzen, die einerseits zur tatsächlichen Verminderung von Treibhausgasemissionen (entlang von Zielvorgaben) führen, andererseits aber auch möglichst sozial- und wirtschaftsverträglich ausgestaltet sind. Die jüngst aufgeflammte Diskussion der ¿Leistbarkeit¿ von Klimaschutz angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt die Brisanz der Thematik. Klar quantifizierten Zielen für die Reduktion von Treibhausgasemissionen stehen häufig Mittel (wie Investitionsanreize, Ökosteuern oder Informationskampagnen) zur Zielerreichung gegenüber, deren quantitative Wirkung sich schwer vorhersagen läßt. Zertifikatsbasierte Instrumente, die eine direkte Regulierung (bzw. Deckelung, engl. ¿cap¿) der Emissionsmengen erlauben, erscheinen unter diesem Gesichtspunkt attraktiv, die Effektivität und Akzeptanz ist aber sehr von der konkreten Ausgestaltung abhängig. Erfahrungen mit der ersten Phase des sektoral beschränkten EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) hinterließen diesbezüglich einen ambivalenten Eindruck. Das Projekt MOZERT geht von einem Handlungsbedarf in zweifacher Hinsicht aus und versucht, diesem Rechnung zu tragen: a) Bedarf nach Weiterentwicklung der klimapolitschen Ansätze: Diskussion und Analyse innovativer, unkonventioneller Ansätze, die noch nicht das Stadium der politischen Realisierung erreicht haben. Im Projekt MOZERT sollen Emissionszertifikats-Handelssysteme verschiedener Ausgestaltung untersucht werden. Wichtige Vertreter der ¿alternativen¿ Ansätze (im folgenden unter dem Sammelbegriff "personenbezogene zertifikatsbasierte Instrumente" subsumiert) sind ¿Cap and Share¿ und TEQs (¿Tradable Energy Quotas¿). Beiden Ansätzen ist gemein, dass jede/r Bürger/in die gleiche Menge an Emissionsrechten erhält und diese Menge jedes Jahr um einen gewissen Anteil reduziert wird. Der Bezugsraum kann regional/national sowie global sein. Die Proponenten dieser Vorschläge sehen die Vorteile gegenüber dem EU-ETS darin, dass die meisten dieser Ansätze die gesamten CO2-Emissionen erfassen könnten, sowie sozial gerechter und für die Bevölkerung transparenter und stärker handlungsmotivierend seien. In Relation zum EU-ETS ist sowohl eine komplementäre als auch alternative Anwendung dieser personenbezogenen zertifikatsbasierten Instrumente vorstellbar. b) Bedarf nach Weiterentwicklung des methodischen Instrumentariums zur Beurteilung der dynamischen (im Zeitverlauf veränderlichen) Wirkungen bzw. Wechselwirkungen zertifikatsbasierter klimapolitischer Instrumente: Im Projekt MOZERT kommt ein multiparadigmatischer Analyseansatz zur Anwendung. Top-Down Ansätze (höher aggregiertere Methoden wie Systemdynamik Modellierung und das TIMES Energiesystemmodell) werden dabei mit dem Bottom-Up Ansatz der Multi-Agentenbasierten Modellierung kombiniert. Dies hat den Vorteil, dass einerseits durch Top-Down Ansätze relativ einfach quantitative Analysen über das aggregierte Systemverhalten durchgeführt werden können, aber dennoch die Möglichkeit besteht, in Teilbereichen des Systems detailliertere Bottom-Up Betrachtungen anzustellen, die emergente Selbstorganisations-Phänomene in diesen Teilsystemen berücksichtigen. Gerade in Systemen mit großem sozialen Handlungsspielraum führt eine Top-Down Betrachtung meist zu unzureichenden Systemanalysen, da die Rückkoplungseffekte ausgelöst durch die Selbstorganisation auf der Individuen- Ebene ausgeblendet werden. Ziel des Projektes ist die Analyse und Simulation der Wirkungsweise unterschiedlicher Emissionszertifikats-Handelssysteme und ihrer jeweiligen Auswirkungen auf das Energiesystem, die ökonomisch-soziale Situation privater Haushalte und wichtige energieverbrauchs-relevante Technologiebereiche, wie z.B. Gebäude und Kraftfahrzeuge. Dieses Modell kann in weiterer Folge als Basis für einen umfassenderen ¿Klimapolitik-Simulator¿ für Österreich dienen.
Personen
Projektleiter_in
Lukas Kranzl
(E370)
Projektmitarbeiter_innen
Sabine Stieglitz
(E370)
Institut
E370 - Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe
Förderungmittel
FFG - Österr. Forschungsförderungs- gesellschaft mbH (National)
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
Forschungsschwerpunkte
Climate Neutral, Renewable and Conventional Energy Supply Systems: 100%
Schlagwörter
Deutsch
Englisch
Neue Energien
New Energies
Personenbezogene CO2-Zertifikate
Personal CO2-certificates
Externe Partner_innen
Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
ecoPolicy-Lab - Verein zur Analyse, Bewertung und Förderung von ökologisch orientierten Politik-Konzepten
AIT Austrian Institute of Technolog GmbH
Publikationen
Publikationsliste