Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern f¿uhrt im japanischen Modul KIBO der internationalen Raumstation ein Experiment zur Marangoni-Konvektion durch. Das Experiment verfolgt zwei Ziele: (I) Das erste Ziel ist die Messung und Analyse der oberfl¿achenspannungsgetriebenen Str¿omung in einer Fl¿ussigkeitsbr¿ucke innerhalb einer neu entwickelten Test-Zelle. Der Schwerpunkt des Experiments liegt dabei auf der pr¿azisen Kontrolle der konvektiven Str¿omungsinstabilit¿aten, wobei die thermischen und mecha- nischen Randbedingungen an der freien Oberfl¿ache der Fl¿ussigkeit in weiten Bereichen variiert werden. (II) Das zweite Ziel, das mit dem Raumexperiment verfolgt wird, di- ent der Kl¿arung des Einflusses der Strömung in der Gasphase auf den Transport von Feststoffteilchen, die in der Fl¿ussigkeit suspendiert sind. Der vorliegende Antrag stellt den österreichischen Beitrag zu diesem internationalen Projekt dar. Hinsichtlich des ersten Teilziels (I) sollen hochgenaue Stabilit¿atsgrenzen der Str¿omung numerisch berechnet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wir eine Matrix- freie Methode angewandt, wobei die Dynamik des Systems von einer dreidimensionalen numerischen Simulation der Str¿omung in der Gas- und Fl¿ussigkeitsphase stammt. Die f¿ur diese Methode erforderliche Vorabinformation ¿uber die relevanten Eigenwerte wird von einer klassischen linearen Stabilit¿atsanalyse geliefert. Die numerische Simulation weit oberhalb des kritischen Punkts ist dar¿uber hinaus f¿ur die Modellierung der Bewegung von in der Fl¿ussigkeit suspendierten Feststoffteilchen erforderlich (Teilziel II). Mit Hilfe der Berechnung des Teilchentransports sollen die Mechanismen gekl¿art werden, welche die ungew¿ohnliche und im Experiment beobachtete Entmischung (PAS) verursachen.