Ein Drittel der Kunststoffproduktion weltweit wird lediglich für einen Einmalgebrauch produziert. Demnach werden nicht nur wertvolle Ressourcen verschwendet, sondern auch ein enormes Potential an wiederverwertbarem Rohstoff nicht einmal annähernd genutzt. Gängige Verpackungsmaterialien wie Polypropylen werden aufgrund ihres einfachen molekularen Aufbaus oftmals nur der thermischen Verwertung zugeführt. Bei konventionellen „Recycling“-Methoden, welche auf Re-Extrusion oder mechanischem Recycling basieren, führt scherinduzierter, thermo-mechanischer, photo- oder thermo-oxidativer Abbau der Polymerkette zum Verlust der mechanischen Eigenschaften des Eingangskunststoffes. Das Rezyklat ist demnach oftmals ein Erzeugnis minderwertiger Qualität und der Prozess entspricht eher einem Downcycling. Im Rahmen des Projekts „Innovatives Kunststoff Recycling“ soll durch die Modifikation der Polypropylenstruktur mittels Einführung langer Polymer-Seitenketten der Verlust der mechanischen Eigenschaften nicht nur kompensiert, sondern das Eigenschaftsspektrum des Polypropylens (PP) sogar noch erweitert werden. Ein gängiger Prozessschritt aus der Abfall-wirtschaft – das mechanische Recycling - wird zu diesem Zweck mit bekannten Prozessen aus der Kunststoffproduktion kombiniert und echtes „Upcycling“ dadurch realisiert.
Da Nach-Gebrauchs-Kunststoffabfall keinen homogenen Werkstoff mit konstanter Zusammen-setzung darstellt, wird zuerst im Labormaßstab der Einfluss von Verunreinigungen auf die Modifikation bestimmt.
Projektziel ist es dem PP-Abfall ein neues, verlängertes Leben zu geben, und darüber hinaus eine benutzerfreundliche AnwenderInnen-Matrix, die die Grenzen des Verfahrens beschreibt, um somit eine definierte, umsetzbare Produkt-Anwendung zu präsentieren.