In der Projektregion ¿ bestehend aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich und
Burgenland ¿ stammt knapp ein Viertel des gesamten Endenergiebedarfs aus erneuerbaren
Quellen. Rund 57 Prozent des Stromverbrauchs in der Region wird durch regionale
Erneuerbare-Energie-Anlagen gedeckt. Die größten Energiesenken in der Region stellen
Wien und die urbanen Zentren in Niederösterreich dar, die als ¿Energieschwamm¿ für die
zeitweiligen Überschüsse aus den Öko-Kraftwerken in NÖ und dem Burgenland wirken. Ein
weiterer starker Ausbau von Ökostromerzeugungsanlagen ist vor allem in den ländlichen
Teilen der Ostregion möglich.
In allen drei Bundesländern gibt es beschlossene Strategien wie z.B. Energie- und
Klimastrategien, Energiefahrpläne oder eine Smart City Rahmenstrategie mit denen die
Energiewende in Richtung einer langfristigen Dekarbonisierung proaktiv mitgestaltet werden
soll. Eine Umsetzung dieser Strategien erfordert einen weiteren Ausbau der erneuerbaren
Energiequellen, wie Wind- und Solarenergie. Aufgrund der Volatilität der Wind- und
Solarenergie kommen gewaltige Herausforderungen auf die lokalen, regionalen und
überregionalen Netze sowie auf die tages- bis jahreszeitliche Energiespeicherung und auf
die NutzerInnenseite zu.
Im Sondierungsprojekt ¿EnergyLab East¿ kommt es zur erstmaligen engen Zusammenarbeit
aller drei Bundesländer auf Ebene der ¿Landesenergieagenturen¿ und der
¿Landesenergieversorger¿ im Projektkonsortium und der Ämter der Landesregierungen in der
Steuerungsgruppe. Dabei werden auf einem Leitbild basierende Energieszenarien über alle
drei Bundesländer ¿ unter Berücksichtigung des hohen Bevölkerungswachstums in den
urbanen Regionen, der sich abzeichnenden Elektrifizierung des Mobilitäts- und
Wärmemarktes und des optimalen Zusammenspiels verschiedener Technologien ¿ im
Geiste des ¿Paris Agreements¿ bzw. der Dekarbonisierung entwickelt. Fragen der
Ausbauplanung, der Netzplanung, der Speicherung, der Verbrauchssteuerung etc. sollen
gemeinsam entwickelt, diskutiert und abgestimmt werden.
Ein weiteres wesentliches Ziel dieses Sondierungsprojekts ist es, eine ausreichend große
Anzahl von potentiellen Vorzeige-Umsetzungsprojekten in einem räumlich möglichst
konzentrierten Teil der Projektregion zu identifizieren und für eine anschließende Umsetzung
des ¿Projektclusters¿ auszuwählen. Darüber hinaus wird das Projekt ¿EnergyLab East¿ die
verschiedenen Umsetzungskonzepte bezüglich Managementstrukturen, Finanzierung und
NutzerInneneinbindung umfassend beschreiben. Damit soll die neunmonatige Sondierung
den Weg für die Realisierung mehrerer neuartiger Vorzeigeprojekte in den Themenfeldern
innovative Ökostromanlagen und Speicher, Power-to-Gas, Power-to-Heat, eMobility,
Demand Side Integration etc. in den Jahren 2018 bis 2022 ebnen. Damit wird ein Beitrag zur
Demonstration von österreichischen Energietechnologien geleistet.