Sondierung eines Umsetzungsprojektes für kollaborative Stadtstrukturen und räumliche Strategien des Teilens und Tauschens

01.07.2016 - 30.06.2017
Forschungsförderungsprojekt

Weltweit sieht sich die Stadtentwicklung mit der Herausforderung von einerseits
Bevölkerungszuwächsen und damit verbunden zunehmendem Druck auf Flächen und
Raum(strukturen) sowie zugleich andererseits Schrumpfungs- und Restrukturierungsanforderungen
konfrontiert. Somit stellt sich die Frage, wie dieses Spannungsfeld
zukunftsorientiert bewältigt werden kann. Eine bestechende Strategie hierzu ist der Ansatz
einer sensiblen Nachverdichtung bestehender Stadtquartiere. Diese ermöglicht mit geringem
Ressourcenverbrauch die Verdichtung bestehender Nutzungen und Infrastrukturen
gleichermaßen wie die Integration vielfältiger werdender sozialer Gruppen und
soziokulturellen Handlungskontexten. Im Falle Wiens empfehlen sich für eine solche sensible
Nachverdichtung vor allem die Gründerzeitviertel. Die weitere Entwicklung dieser
bestehenden Stadtviertel im eben skizzierten Sinn ist allerdings funktional höchst komplex,
und wird durch kleinteilige Parzellierungen, eine hohe Anzahl von EigentümerInnen sowie
begrenzte Steuerungs- und Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand erschwert.
Der erhöhte Siedlungsdruck macht es gerade in verdichteten Quartieren erforderlich, weitere
öffentliche Plätze, Grün- und Freiflächen, Fuß- oder Radwege bereitzustellen. Diese können
derzeit – wenn überhaupt – nur mit hohem Kostenaufwand oder durch Abrisse und damit
den Verlust von Nutzungen und Flächen in die bestehenden Stadtstrukturen integriert
werden. Mehr noch: es mangelt an innovativen Methoden und Strategien, um diese
Herausforderung lösen zu können.
Pocket Mannerhatten (PM) stellt sich dieser Herausforderung mit einer partizipativ
organisierten Stadtteilentwicklungsstrategie und setzt auf die Idee, kleinräumig und auf
benachbarten Parzellen Nutzungsrechte an Gebäudeteilen zu tauschen oder zu teilen
(space sharing). Auf innovative Weise werden Gebäudebereiche und -funktionen, wie bspw.
Erschließungen, Tiefgaragen, Frei- und Grünflächen sowie Energie- und
Haustechniksysteme verknüpft. Als Grundlage für das Projekt dient die
architekturtheoretische Konzeption der „Kollaborationsoptionen“ (Niedworok 2014) in
Verbindung mit einem Bonussystem. Zielsetzung der Sondierung ist es, dieses Konzept
anhand von konkreten Beispielen umsetzungsorientiert bezüglich der Fragen zu
Partizipations- und Stakeholderprozessen, Baurecht, Städtebau und Architektur, Baukostenund
Finanzierungsfragen sowie zur innovativen Integration mit ressourcenschonenden
Energiesystemen zu prüfen. Ergebnis der Zusammenarbeit im Rahmen der Sondierung
zwischen dem interdisziplinären Forschungskonsortium mit der Stadt Wien und
einschlägigen Stakeholdern ist ein konkreter Arbeitsplan zur Umsetzung für mindestens
einen Kollaborationscluster in Ottakring sowie ein Info-Booklet mit den zusammengefassten
Ergebnissen. In weiterer Folge des Sondierungsprojektes wird angestrebt, mindestens ein
Pilotprojekt als kooperatives F+E Umsetzungsprojekt zu realisieren.

Personen

Projektleiter_in

Institut

Förderungmittel

  • FFG - Österr. Forschungsförderungs- gesellschaft mbH (National) Bereich Thematisches Programm Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) Ausschreibungskennung 7. AS Spezifisches Programm Smart Cities Demo

Forschungsschwerpunkte

  • Energy Active Buildings, Settlements and Spatial Infrastructures: 100%

Schlagwörter

DeutschEnglisch
Smart CitiesSmart Cities

Publikationen