Abfälle (Restmüll) bestehen aus verschiedenen Fraktionen (Gütern) mit unterschiedlichen Energieinhalten (Heizwert). Die Energieinhalte der Fraktionen beruhen auf erneuerbarer organischer Substanz (biogene Materialien wie Holz, Papier, Küchen- und Gartenabfälle; im Folgenden als „Biomasse“ bezeichnet) und nicht erneuerbarer organischer Substanz (Materialien aus fossilen Rohstoffen wie z.B. Kunststoffe). Bei der Stromerzeugung in Müllverbrennungsanlagen wird somit ein Teil der elektrischen Energie aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen, in dem Ausmaß wie diese zum Heizwert des Mülls beitragen. Die Quantifizierung des Anteils an Strom aus Biomasse ist auf Grund der variablen Zusammensetzung des Restmülls und den zahlreichen Fraktionen im Müll, die Verbunde
aus unterschiedlichen Werkstoffen darstellen, schwierig. Bisher gängige Verfahren wie beispielsweise die Sortieranalyse mit anschließender Heizwertzuordnung geben selbst bei repräsentativen Proben des Abfallinputs nur eine Momentaufnahme der Zusammensetzung zum Zeitpunkt der Sortieranalyse wider. Grund dafür sind die erheblichen jahreszeitlichen Schwankungen der Abfallzusammensetzung.
An der TU Wien wurde ein Verfahren, die so genannte Bilanzenmethode, entwickelt, das es ermöglicht die Zusammensetzung des Abfalls im Input von Müllverbrennungsanlagen laufend zu bestimmen und somit auch verschiedenste Änderungen in der Abfallzusammensetzung zu erfassen.