ALPot - Strategien für eine nachhaltige Aktivierung landwirtschaftlicher Bioenergy-Potenzial

01.06.2008 - 31.05.2010
Forschungsförderungsprojekt
Die energiepolitischen Zielsetzungen (z.B. Entwurf zum Biomasse-Aktionsplan), Instrumente und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen derzeit zu einer starken Nachfragesteigerung nach Biomasse-Rohstoffen. Das bezieht sich sowohl auf forstwirtschaftliche als auch landwirtschaftliche und industrielle Ressourcen. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich ist die Nachfrage nach Rohstoffen enorm und wird sich speziell in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken. In der öffentlichen Diskussion wird dabei besonders auch die Nachhaltigkeit und Klimaneutralität dieser Entwicklung kontroversiell diskutiert. Die entscheidende Frage ist, wie weitere Potenziale in nachhaltiger, klimaschonender Weise aktiviert werden können und welche Rahmenbedingungen, sowohl energiewirtschaftlicher, als auch agrarwirtschaftlicher sowie struktureller Natur geschaffen werden müssen, um die richtigen Anreizsysteme für verschiedene landwirtschaftliche Betriebe zu schaffen und so einen optimalen Mix für eine nachhaltige Flächennutzung zu erzielen. Dabei muss besonders auf die Flächennutzungskonkurrenz, vor allem zwischen Nahrungsmittel- und Energieproduktion Rücksicht genommen werden. Zur Bestimmung effizienter energie- und agrarpolitischer Anreizsysteme müssen die unterschiedlichen Motivations- und Entscheidungsstrukturen der Akteure (in diesem Fall in erster Linie Landwirte) Berücksichtigung finden. Die zentrale Fragestellung des vorliegenden Projekts lautet: - Wie können die landwirtschaftlichen Bioenergie-Potenziale ¿ unter ökonomischen, ökologischen, agrar- und energiewirtschaftlichen Kriterien ¿ bis 2030 optimal aktiviert werden? Daraus resultieren die weiteren Fragestellungen: - Welche landwirtschaftlichen Bioenergie-Potenziale können nachhaltig in einem dynamischen Kontext bis 2030 realisiert werden, unter Berücksichtigung von detaillierten geo-graphischen Daten (GIS), innovativen Kultivierungsmethoden (Misch- und Zwischenfruchtanbau) und entsprechenden Restriktionen wie Fruchtfolgebeschränkungen? - Wie wird sich die Aktivierung landwirtschaftlicher Bioenergie-Potenziale unter verschiedenen agrar- und energiepolitischen Szenarien bis 2030 entwickeln? - Welche energiewirtschaftlichen, agrarwirtschaftlichen, technologiepolitischen sowie regionalen, strukturellen Maßnahmen können zur ökonomisch und ökologisch effizienten Aktivierung landwirtschaftlicher Biomasse-Potenziale getätigt werden? Zur Behandlung dieser Fragestellungen werden zuerst die unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien realisierbaren Potenziale landwirtschaftlicher Biomasse ermittelt. Da die Realisierbarkeit dieser Potenziale stark von der Initiative der Landwirte abhängt, wird deren Bereitschaft zur nachhaltigen Produktion von Biomasse-Ressourcen mittels partizipativer Methoden untersucht und in einem agentenbasierten Modell abgebildet. In dieses fließen sowohl agrar- als auch energiepolitische Szenarien und Analysen ein. Parallel zu dieser aufkommensseitigen Analyse erfolgt eine Untersuchung der Nachfrage nach Biomasse, d.h. deren Nutzung mit verschiedenen Technologien unter verschiedenen Rahmenbedingungen. Unter Einbeziehung externer Experten und Akteure aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft, Betreiber, Wirtschaft etc. wird in einem partizipativen Diskussionsprozess ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickelt, das zum Ziel hat, eine nachhaltige Aktivierung landwirtschaftlicher Biomasse-Ressourcen zu garantieren. Konzepte für Folgeprojekte zur Umsetzung und Anwendung dieser Ergebnisse und Tools in konkreten ¿Energieregionen der Zukunft¿ werden erarbeitet.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Förderungmittel

  • FFG - Österr. Forschungsförderungs- gesellschaft mbH (National) Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)

Schlagwörter

DeutschEnglisch
Biomassebiomass
LandwirtschaftAgriculture
Potentialepotentials
EnergiepolitikenEnergy policies
20302030

Externe Partner_innen

  • Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
  • Reinberg und Partner OEG
  • Universität für Bodenkultur Wien - Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (INWE)

Publikationen