SlideCasting 2.0: Massenlehre als "Community of Learners"

01.02.2008 - 30.09.2008
Forschungsförderungsprojekt
Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen des Antragstellers bei der Abhaltung von Massenlehrveranstaltungen im Rahmen der Informatik-Studienpläne an der Technischen Universität Wien hat sich dieses Projekt zum Ziel gesetzt, dabei erkannte Probleme zu überwinden. Zentraler Ansatz dabei ist die Umkehr der Belastung durch die große Zahl an TeilnehmerInnen. Durch Einsatz neuer Kommunikations- und Interaktionsformen, die der kommenden Generation von Studierenden bereits geläufig sind, soll unter den Teilnehmern ein breiter Diskurs über die Inhalte von Lehrveranstaltungen initiiert werden. Dazu wird eine Software-Plattform entworfen und entwickelt, mittels derer in einem ersten Schritt Studierende mit Notebook (die an der TU bereits 5-10% der HörerInnen ausmachen) während der Vorlesung Kommentare an die in Echtzeit bereitgestellten Vortragsunterlagen (die "Slides" der Präsentation) anheften. Nach Ende der Vorlesung steht dieser mit Kommentaren angereicherte "SlideCast" allen TeilnehmerInnen der Lehrveranstaltung zur Verfügung. Dabei können Annotationen in Form von weiteren Kommentaren, Fragen, Diskussionen, Fallbeispiele, Querverbindungen innerhalb der Vorlesung und Links ins Internet, aber auch Änderungsvorschläge oder Übungsaufgaben (seitens der LVA-LeiterInnen) angebracht werden. Ausserdem können die Annotationen anderer verändert, erweitert und gelöscht werden, wobei wie bei einem Wiki alle bisherigen Versionen erhalten bleiben. Die Möglichkeit, Einschätzungen und Bewertungen der Annotationen abzugeben und Schlagworte anzubringen, ergänzen das Interaktionsangebot. Darüber hinaus soll es möglich sein, mit anderen Studierenden, die gerade denselben Teil bearbeiten, per Chat in Kontakt zu treten. Eine solche Plattform könnte den anonymen Alltag der Massenlehre transformieren, sodass die Masse von einzelnen Studierenden zu einer Gemeinschaft von Lernenden wird. Weil auch die Vortragenden an der Kommunikation rund um den SlideCast teilnehmen können, könnte ein solches System potentiell zu vollkommen neuen Formen des Lernens und Lehrens führen. Darüber hinaus können Vortragende die Aktivitäten in einem solchen System aber auch als Feedback zu ihrer Vortragstätigkeit nutzen. Das Projekt soll innerhalb der vorgeschlagenen 9 Monate in zwei Iterationen umgesetzt werden. Einer prototypischen Implementierung soll ein testweiser Einsatz folgen, bei dem ausgewertet wird, wie sehr sich das System für den beschriebenen Zweck eignet. Danach erfolgt eine Anpassung des Systems, um in einer zweiten Test- und Auswertungsphase den Nutzen des Systems zu erfassen und die weitere Entwicklung festlegen zu können.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Förderungsmittel

  • Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien (National)

Schlagwörter

DeutschEnglisch
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