B (SURO) Der städtische Untergrund als Rohstoffmine ? - Potential an Sekundärressourcen in der erdverlegten Infrastruktur

01.06.2015 - 31.05.2016
Forschungsförderungsprojekt

Ausgangssituation und Problem: Eine auf ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit abzielende Rohstoffwirtschaft setzt die optimale Nutzung von Primär- und Sekundärrohstoffen voraus. In der europ. Rohstoffinitiative 2011 hält die EU Kommission fest, dass das Potenzial von vielen Sekundärressourcen nicht in vollem Umfang genutzt wird (Europäische Kommission 2011). Um die Abbauwürdigkeit der Sekundärressourcen beurteilen zu können, bedarf es der systematischen Suche nach und Charakterisierung von sekundären Lagerstätten. Neben dem Gebäudepark spielen die unterirdischen Ver- und entsorgungsnetze eine zentrale Rolle als Ressourcenspender. Aktuelle Studien aus Schweden weisen rund 20% des in den Ver- und Entsorgungsnetzen verbauten Kupfers als ungenutzt und somit als Rohstoffpotential aus (Wallsten 2013). In Österreich sind derartige Informationen noch nicht vorhanden. Somit fehlt die Grundlage zur Beurteilung der ökonomischen Abbauwürdigkeit von Ressourcen im Untergrund.

Ziele und Methode: Ziel des Vorhabens ist die Beurteilung, ob ein Ressourcenkataster für erdverlegte Ver- und Entsorgungsnetzwerke (Elektrizität, Telekommunikation, Trinkwasser, Abwasser, Gas sowie Fernwärme und –kälte) in Österreichs Stadtregionen mit vertretbarem Aufwand machbar ist. Um das Ziel zu erreichen wird folgende Vorgangsweise gewählt: 1) Entwicklung eines Anforderungskataloges, der den Datenbedarf für einen Rohstoffkataster definiert. 2) Erfassung der aktuellen Datenlage in ausgewählten Stadtregionen. 3) Gegenüberstellung von Anforderungskatalog und aktueller Datenlage in Hinblick auf die Beurteilung der Machbarkeit eines Rohstoffkatasters. 4) Feststellung des zusätzlichen Handlungsbedarfs zur Erstellung eines Rohstoffkatasters auf Basis der vorhandenen Informationen.

Ergebnisse und Erkenntnisse: Zentrales Ergebnis des Vorhabens ist die Beurteilung der Machbarkeit eines Ressourcenkatasters für erdverlegte Ver- und Entsorgungsnetze. Dabei zeigt sich, ob die Realisierung eines Ressourcenkatasters für einzelne Städte aufgrund der Datenlage machbar ist. Falls ja, wird eine entsprechende Methodik einschließlich der relevanten Datenquellen dargestellt. Falls nein, werden die Datenlücken und Maßnahmen zu deren Schließung dargestellt. Folgende Erkenntnisse werden erwartet: 1) Flächendeckender Überblick über den Stand der Dokumentation von Infrastrukturnetzwerken, 2) Beantwortung der Fragen, ob Ressourcenkataster machbar sind, welche methodischen Weiterentwicklungen notwendig sind, welche zusätzlichen Daten erhoben werden müssen, sowie welche Städte sich am besten für die Erstellung eines Ressourcenkatasters eignen, 3) Gründe die zur Stilllegung von Infrastrukturnetzwerken bzw. von Teilen davon führen, 4) Optionen zur Steigerung der Ressourceneffizienz von Ver- und Entsorgungsnetzen, und 5) wie Schranken zur Realisierung eines Rohstoffkatasters überwunden werden können.

Personen

Projektleiter_in

Subprojektleiter_in

Institut

Förderungsmittel

  • FFG - Österr. Forschungsförderungs- gesellschaft mbH (National) Bereich Thematisches Programm Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) Ausschreibungskennung 845188 Spezifisches Programm Stadt der Zukunft

Forschungsschwerpunkte

  • Energy and Environment

Schlagwörter

DeutschEnglisch
städtische RohstoffmineUrban Mining
Ressourcenmanagementresource management
Stadtcity
Anthropogene Materiallageranthropogenic stocks
Infrastruktur facilitie