Zur Erreichung einer wettbewerbsfähigen, CO2-armen Wirtschaft verfolgen die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten das Ziel einer Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80% bezogen auf das Jahr 1990 (European Commission 2011). Als wesentlicher Mitverursacher der heutigen Treibhausgasemissionen ist auch der Verkehrssektor gefordert, hier einen signifikanten Beitrag zu leisten. Neben verkehrspolitischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen hat auch die Raumordnung und –planung einen wesentlichen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Emissionen. Die Wirkungen möglicher Maßnahmen und Politiken laufen auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen ab. Alle Maßnahmen benötigen eine gewisse spezifische Vorlaufzeit bis zur politischen Entscheidung. Vor allem Infrastrukturmaßnahmen benötigen nach der Entscheidung Zeit für ihre Verwirklichung. Während manche Maßnahmen sofort nach ihrer Umsetzung wirken (z.B. Erhöhung der Mineralölsteuer), dauert es bei anderen bis sie ihr volles Potential ausschöpfen können (z.B. Marktdurchdringung emissionsarmer Fahrzeuge). Eine zur Erreichung des Ziels wesentliche Dimension ist daher die dynamische Betrachtung der potentiellen Entwicklungspfade. Aufgabe des vorgeschlagenen Projekts ist es, in einem Backcasting verschiedene, zur Erreichung des Ziels geeignete verkehrs- und raumpolitischer Pfade zu identifizieren. Dazu werden die möglichen Beiträge der Bereiche Technologie, fiskalische Maßnahmen, Infrastrukturinvestitionen, Verkehrsangebot und ordnungspolitische Maßnahmen sowohl qualitativ als auch quantitativ unersucht.