Optimales Design von geodätischen VLBI Netzen und Beobachtungsstrategien

01.10.2005 - 31.12.2008
Forschungsförderungsprojekt
Die geodätische VLBI (Very Long Baseline Interferometry) ist das wichtigste Verfahren zur Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit der Erde, der Parameter für Nutation und Präzession und des himmelsfesten Referenzrahmens (CRF), der durch die Positionen von extragalaktischen Radioquellen realisiert wird. Aufgrund der immer höheren Anforderungen an Genauigkeit, Zuverlässigkeit und zeitlicher Auflösung der geodätischen Parameter muss der International VLBI Service for Geodesy and Astrometry (IVS) das Design seiner Netze und seine Beobachtungsstrategien überdenken. Deswegen werden in diesem Projekt, wie vom IVS angeregt, gründliche, systematische Simulationen durchgeführt. Die Untersuchungen umfassen z.B. die Verwendung von mehreren Antennen an einer VLBI Station mit derselben Atomuhr (dadurch erhält man entweder mehr als eine Beobachtung pro Zeitpunkt oder kürzere Integrationszeiten), den Einsatz eines identischen Antennentyps für alle weltweiten Stationen, die bestmögliche Auswahl von Standorten neuer Radioteleskope für eine bessere globale Abdeckung oder die Frage des niedrigsten Elevationswinkels, unter dem beobachtet wird. Im Projekt werden exakte numerische Werte für die Genauigkeiten und Korrelationen der Parameter berechnet, die mit bestimmten Netzanordnungen und Beobachtungsstrategien erzielt werden können. Da bisher sehr viele Genauigkeitsabschätzungen für die geodätische VLBI auf bloßen Vermutungen beruhen, ist das Projekt von großer Bedeutung für den IVS in den kommenden zehn Jahren. Die Simulationen basieren auf drei Programmen: die Software SKED für die Erstellung der Beobachtungspläne (Scheduling), die VLBI Software OCCAM und eine neues Programmpaket VV-SIM (Vienna VLBI-Simulations), das frei zur Verfügung gestellt werden wird. VV-SIM wird einerseits die Beobachtungspläne aus SKED verwenden, um z.B. Skyplots (Verteilung der Radioquellen am Himmel) für bestimmte Zeitintervalle zu erstellen, andererseits wird es SINEX (Software Independent Exchange) Dateien aus OCCAM nutzen, um die Ergebnisse (formale Fehler der Parameter oder Korrelationen) anschaulich darzustellen. Über die gewonnenen Erfahrungen aus dem Projekt soll dem IVS in regelmäßigen Intervallen berichtet werden; außerdem soll der Beobachtungsplan für eine kontinuierliche VLBI Kampagne im Jahr 2008 (CONT08) erstellt werden.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Förderungsmittel

  • FWF - Österr. Wissenschaftsfonds (National) Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

Forschungsschwerpunkte

  • Energy and Environment
  • Außerhalb der TUW-Forschungsschwerpunkte

Schlagwörter

DeutschEnglisch
VLBIVLBI
Beobachtungsstrategieobserving strategy
geodätisches Netzgeodetic network

Publikationen