Mikrobielle Aktivitäten alpiner Karstquellwässer

01.07.2005 - 01.07.2009
Forschungsförderungsprojekt
Alpines Karstquellwasser spielt in alpinen Regionen wie Österreich eine bedeutende Rolle in der Wasserversorgung. Wissen über ökologische Zusammenhänge alpiner Karstaquifere ist daher von besonderer Relevanz für nachhaltiges Resourcenmanagement. Neuere Forschungsergebnisse unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass Quellwässer alpiner Karstaquifere komplexe mikrobielle Gemeinschaften bestehend aus Prokaryonten (Bakterien, Archeaen), Eukaryonten (Protozoen) und Virenpartikeln beinhalten. Welche Bedeutung besitzen nun diese mikrobiellen Gemeinschaften in alpinen Karstquiferen. Können sie lediglich als Ansammlung ¿passiver¿ Biomasse gesehen werden oder bilden sie in ihrer Gesamtheit einen aktiven Bioreaktor mit Bedeutung für Stoff- und Energiefluß aus? Das eingereichte Projekt wird erstmals die Relevanz mikrobieller Aktivitäten in Quellwasser und Biofilmkompartimenten alpiner Karstaquifere untersuchen. Die Ergebnisse werden einerseits für das bessere Verständniss alpiner Karstaquifere (d.h. Energie- und Stoffkreislauf, phreatische Karstifizierungsprozesse), als auch für die Wasserversorgung (d.h. Selbstreinigungspotential und biologische Stabiliät von Karstwasser) als richtungsweisend erachtet. Das Forschungsprojekt zielt dabei auf die Untersuchung der prokaryontischen Aktivität ab, da deren biokatalysatorischen Aktivitäten als grundlegend in heterotrophen aquatischen Systemen gesehen werden. Mittels catalysed reporter deposition fluorescence in situ hybridisation (CARD-FISH), Mikroautoradiographie (MAR) und in situ prokaryotischer Produktionsmessungen (3H-Leucin Inkorporation) wird es nun erstmals möglich sein mikrobielle Strukturen und Aktivitäten in Quellwasser und Biofilmkompartimenten zu ermitteln und vergleichend zu betrachten. Darüber hinaus kann auf hydrologische und chemo-physikalische ¿on-line¿ Basisinformation in den untersuchten Quellregionen zurückgegriffen werden die einerseits grundlegend für die Interpretation der jeweilig gemessenen Aktivitäten ist und andererseits deren Relevanzabschätzung für das Gesamtsystem ermöglicht. Da eine direkte Probennahme in alpinen gesättigten Karstaquiferen nicht möglich ist wird die Untersuchung an Quellwasserproben sowie korrespondierenden re-mobiliserten Aquifersediment, welche mittels Sedimentfallen gewonnen werden, durchgeführt. Durch diese vergleichende Untersuchung kann die Signifkanz von suspendierten vs. an Sediment- und Biofilmkompartimenten gebundene Prokaryonten ermittelt werden. Die ausgewählten Aquifersysteme (DKAS1, LKAS2) haben sich bereits in der Vergangenheit als ausgezeichnete ¿Modelle¿ der Karstforschung bewährt. Es soll betont werden, dass dieses Forschungsprojekt neben der Expertise mikrobieller Ökologen auch die Unterstützung der Hydrologie als auch der Wasserversorgung miteinbindet.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Förderungmittel

  • FWF - Österr. Wissenschaftsfonds (National) Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

Forschungsschwerpunkte

  • Außerhalb der TUW-Forschungsschwerpunkte: 100%

Schlagwörter

DeutschEnglisch
WasserqualitätWater Quality
prokaryotischer Metabolismusprokaryotic metabolism
mikrobielle Ökologiemicrobial ecology
Alpines Karstquellwasseralpine karst spring water
Selbstreinigungspotentialselfpurification potential

Externe Partner_innen

  • Netherlands Institute for Sea Research
  • Joanneum Research Forschungs GesmbH Institut für WasserRessourcenManagement Hydrogeologie und Geophysik
  • Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasserwerke) der Stadt Wien

Publikationen