Die Natur bietet dem menschlichen Auge eine Fülle von Farben und Lichtspektren, vom Mondlicht zum strahlenden Sonnenschein. Dabei können wir Details wahrnehmen, die in ihrer Helligkeit stark variieren. Aktuelle Techniken der Bildaufnahme und -verarbeitung sind noch nicht in der Lage, die Vielfalt an Helligkeit und Farbabstufungen angemessen einzufangen und darzustellen. Manche Flächen erscheinen unter-, andere dagegen überbelichtet. High Dynamic Range Imaging (HDR) kann natürliches Licht einfangen, speichern, weiterleiten und übertragen. Schrittweise wird so das Seherlebnis verbessert, zum Beispiel die Fähigkeit, im Stadion einen Fußball wahrzunehmen, der vom Schatten ins Sonnenlicht gespielt wird.
Eine weitere Verbreitung von HDR erfordert eine gesamteuropäische Zusammenarbeit, die bislang nicht existiert. Es gibt zwar bereits vereinzelte Anstrengungen, qualitativ hochwertiges HDR in Europa zu etablieren, aber kein koordiniertes Vorgehen. 2009 kam das erste HDR Display und die weltweit erste HDR Videokamera auf den Markt. Diese Entwicklungen, bei denen Europa tonangebend ist, zeigen auf, wie dringend nötig die Entwicklung von HDR Standards ist und unterstreichen die besondere Position, die Europa bei der schnellen Umsetzung von zukünftigen Entwicklungen und Erschließung des HDR-Marktes zukommt. Zu diesem Zweck versammelt die COST Action (HDRi) führende akademische und industrielle Forscher und Experten, um an neuen Standards für eine vollständige HDR Pipeline zu arbeiten und Europa als den Weltmarktführer in Sachen HDR zu etablieren.