Die Menge an hydrolytischen Enzymen, die für eine effiziente Zellulosehydrolyse während der biotechnologischen Umwandlung von Zellulose zu Alkohol erforderlich ist, ist sehr hoch und die daraus resultierenden Kosten sind ein maßgeblicher Betriebskostenfaktor einer Bioraffinerieanlage („Zelluloseethanol“). Konsequenterweise ist die Entwicklung von rentablen Produktionsverfahren für hydrolytische Enzyme ein Schlüssel zum kommerziellen Erfolg eines Zelluloseethanol-Prozesses. Ein Ansatz, um Produktionskosten für die benötigten Enzyme zu reduzieren, ist die Verwendung von alternativen Kohlenstoffquellen mit deutlich reduzierten Rohstoffpreisen (z.B. Hydrolysate der Lignozellulose, die aus Glukose, Xylose und Arabinose bestehen). Zurzeit ist es notwendig, zu den Fermentationsmedien, auf denen der (Hemi)zellulaseproduzent Trichoderma fermentiert wird, kostspielige Induktorsubstanzen (d.h. Kohlehydrate, die die Hydrolasebildung induzieren) zuzusetzen. Eine wesentliche Kostenreduktion kann erreicht werden, wenn die Produktion von hochwertigen (Hemi)zellulasemischungen ohne diese Induktoren während der Fermentation auf Lignozellulosehydrolysaten durchgeführt wird. Das Projekt ist fokussiert auf eine zielgerichtete gentechnische Modifikation von Trichoderma reesei, um diese Vorgaben zu erreichen.