Die präzise Zustands- und Veränderungserfassung unseres Lebensraums unter dem Einfluss anthropogener und natürlicher Prozesse ist von enormer sozioökonomischer Bedeutung mit exemplarischen Anwendungsfeldern in der Land- und Forstwirtschaft, Gefahrenzonenplanung, Infrastrukturplanung und dem Siedlungswesen. Der Anspruch, Geobasisdaten in kürzeren Updatezyklen und mit höherer räumlicher Auflösung zur Verfügung zu stellen, steigt zudem laufend. Diesen Anforderungen wird häufig durch den Einsatz kinematischer Multisensorsysteme begegnet, die einerseits mit Sensoren zur Bestimmung der Position und Orientierung der Messplattform und andererseits mit aktiven und passiven bildgebenden Sensoren bestückt sind. Gerade für die geforderte präzise und hochauflösende Datenerfassung stellen die standardmäßig eingesetzten GNSS-gestützten Positionierungssysteme eine Einschränkung hinsichtlich der Genauigkeit dar. Die methodische Entwicklung einer neuen Herangehensweise zur Bestimmung genauerer Geobasisdaten basierend auf verteilten Multisensorsystemen ist das Ziel von Trackdrone.
Das Projekt verfolgt einen dezentralen Ansatz, bei dem beteiligte Sensoren nicht mehr auf derselben kinematischen Plattform, z. B. einem UAV, angebracht sind, sondern räumlich in ein Bodensegment und ein kinematisches Segment getrennt werden. Diese Aufteilung eröffnet neue Möglichkeiten zur Bestimmung der Position und Orientierung der Messplattform durch Einbeziehung von Tachymetern, hybriden Messsystemen wie Image Assisted Total Stations (IATS), inertialen Messeinheiten, und Kameras. Die Konfiguration der einzelnen Segmente sowie deren anschließende Fusionierung wird in einer ersten Phase des Projektes durch Simulationsstudien methodisch aufbereitet und optimiert. Anschließend erfolgt in Laboruntersuchungen die Kalibrierung einzelner Komponenten sowie des gesamten räumlich verteilten Multisensorsystemnetzwerks. Hierbei nehmen die Entwicklungen für die zeitliche Synchronisation der Komponenten eine zentrale Rolle ein. Die Untersuchungen zur Umsetzbarkeit des Systems finden im Rahmen einer dritten Phase der Feldversuche statt. Für die Validierung der erreichten Genauigkeiten werden Referenzpunktfelder und -geometrien realisiert. Die Übertragbarkeit auf andere Anwendungsszenarien wird im Zuge einer Evaluationsstudie erforscht. Insgesamt wird die Forschung in Trackdrone in allen Phasen des Projektes neue Methoden generieren, die nach erfolgreichem Projektabschluss durch den Firmenpartner umgesetzt werden können.