Integriertes räumliches Innenstadtentwicklungskonzept SÜD ALPEN RAUM

02.05.2022 - 28.02.2023
Auftragsforschungsprojekt

Vier Städte, drei Bundesländer/Provinzen, zwei Staaten, eine Region: Integriertes räumliches Innenstadtentwicklungskonzept für den SÜD ALPEN RAUM (ISEK⁴)

ISEK⁴ ist ein länderübergreifendes Pilotprojekt zur Entwicklung eines neuen Planungsinstrumentes. Es behandelt zwei räumliche Realitäten, die – trotz offensichtlicher Notwendigkeit – im vorhandenen Planungsinstrumentarium selten im Zusammenhang betrachtet werden: die Innenstadt und die funktionale Region. Das ISEK4 nimmt in Ergänzung des klassischen ISEK-Ansatzes neben den vier Innenstädten – der Städte Bruneck, Hermagor-Pressegger See, Lienz und Spittal an der Drau – zusätzlich die regionale Symbiose als »zweite« Handlungsebene auf. Dadurch werden Synergien zwischen den Innenstädten als Ankerpunkte des öffentlichen Lebens in der Region aufgezeigt und genutzt. Das Pilotprojekt basiert auf einem fachlich interdisziplinären Zugang und wurde gemeinsam mit den Steuerungsgruppen aus den Städten entwickelt: Binnen acht Monaten wurden in unterschiedlichen Workshopformaten Wissen und Bedürfnisse gesammelt, festgehalten und verortet.

Das Projekt eines integrierten Innenstadtentwicklungskonzepts im regionalen Kontext wurde vom Städtenetzwerk SÜD ALPEN RAUM (Bottom-up-Ansatz) initiiert. Die Region erprobt neue Wege der regionalen Zusammenarbeit und leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Leipzig-Charta der EU (2007/2020) und der Territorialen Agenda 2030 (2020). Wichtige Ziele des Österreichischen Raumentwicklungskonzepts 2030 (ÖREK 2030) werden umgesetzt, wie die Stärkung polyzentrischer Strukturen, die Planung in funktionalen Lebensräumen sowie die klimafreundliche und nachhaltige Raumentwicklung.

Diese Herausforderungen können von den Innenstädten alleine nicht mehr bewältigt werden. Ausgewählte Themen regional zu bearbeiten, ist nicht nur effizient, sondern auch sinnvoll. Einer der Grundgedanken der regionalen Symbiose ist, die Innenstädte nach gemeinsamen regionalen Prioritäten weiterzuentwickeln. Dementsprechend werden im ISEK⁴ für den SÜD ALPEN RAUM sieben räumliche Leitideen formuliert. Sie ziehen sich durch alle Ebenen des Konzepts und sind immer wieder erkennbar: in den Zukunftsbildern der Städte, in der integrierten Innenstadtentwicklung, in den Interventionen für die Fokus- oder Perspektivräume sowie in der regionalen Vision. Die Symbiose zeigt, wie die räumlichen Leitideen den SÜD ALPEN RAUM in Zukunft verändern werden.

Das ISEK ist ein Planungsinstrument zur Selbstbindung – und eröffnet dadurch Chancen für eine raumfokussierte und aktive Gestaltung der Zukunft der Innenstadt und der gesamten Region. Das ISEK ist ein Instrument zur Steuerung von strategischen Investitionen mit dem Ziel, die Innenentwicklung und die Stabilität von Stadtzentren zu stärken. Die Sinnhaftigkeit einer regionalen Zusammenarbeit spiegelt sich auch im Aufbau und in der Konzeption des ISEK⁴ wider: Regionale Rahmenbedingungen, Potenziale und Ziele werden stetig in Kombination mit lokalen Aktivitäten und Tendenzen gedacht und vorhandene Rückkoppelungen berücksichtigt. Das Dach des ISEK⁴ bildet der Handlungsrahmen mit den übergeordneten grundsätzlichen Leitlinien. In den stadtspezifischen Teilen fokussiert sich die Planung auf bestimmte Teilräume der jeweiligen Stadt. Ideenskizzen geben Impulse zur Umsetzung. Die regionale Symbiose verknüpft die vier ISEKs der einzelnen Städte und hebt sie auf die regionale Ebene. So entsteht ein Gesamtbild für den SÜD ALPEN RAUM, das mehr ist und – im Sinne einer nachhaltigen lokalen und regionalen Entwicklung – mehr kann als die Summe der vier ISEKs.

Das ISEK⁴ trägt aktiv zum Bodenschutz bei, indem es der Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung einräumt. Hierbei spielt die Nutzung des Gebäudebestands sowie die Abstimmung der Siedlungsentwicklung in Verbindung mit der Erschließung durch nachhaltige Mobilitätsformen innerstädtisch und regional gedacht eine große Rolle. Urbane Qualitäten wie die Nutzungsmischung oder die Zugänglichmachung und Attraktivierung von Fluss- und Freiräumen sorgen für eine hohe Lebensqualität in den Städten und der Region. Weiters verfolgt das ISEK⁴ die Strategie, gewerbliche Nutzungen aus der Peripherie zurück in die Innenstadt zu holen. Das ISEK⁴ spricht alle Aspekte an, die zu einem guten Leben für alle Generationen gehören.

Personen

Projektleiter_in

Projektmitarbeiter_innen

Institut

Auftrag/Kooperation

  • Stadtgemeinde Hermagor-Presseger See
  • Stadtgemeinde Bruneck
  • Stadtgemeinde Lienz Umweltabteilung
  • Stadtgemeinde Spittal an der Drau

Forschungsschwerpunkte

  • Additional Fields of Research