Aufgrund der Klimaschutzrelevanz von Lachgas (N2O) wird im Rahmen des österreichischen Klimaschutzgesetzes (BGBl. I 106/2011) auch eine Verringerung von N2O-Emissionen durch die Umsetzung wirksamer Maßnahmen u.a. im Bereich der Abwasserbehandlung bis 2020 angestrebt. N2O kann bei der biologischen Abwasserreinigung als Nebenprodukt freigesetzt werden. Derzeit liegen nur vereinzelt Messungen von N2O-Emissionen auf kommunalen Kläranlagen vor. Dieser Datenmangel erschwert nicht nur die Abschätzung der Emissionen, sondern auch ein besseres Verständnis über die Entstehungsmechanismen dieses klimarelevanten Gases. Ein Schwerpunkt dieses Projektes liegt daher auf der konkreten Messung von N2O-Emissionen auf ausgewählten, kommunalen Kläranlagen, bei denen gleichzeitig die betriebs- und abwasserspezifischen Bedingungen für die Stickstoffentfernung erfasst werden.
Das bessere Verständnis über die Einflussfaktoren auf die N2O-Produktion/Emission auf kommunalen Kläranlagen soll ermöglichen, betriebliche bzw. konstruktive Maßnahmen zur Verringerung der N2O-Emissionen abzuleiten. Basierend auf einer Kostenabschätzung soll eine Evaluierung und Priorisierung der jeweiligen Maßnahmen hinsichtlich des Reduktionspotentials erfolgen.
Ein weiteres, wesentliches Ziel des Projektes liegt in der Erstellung eines nachvollziehbaren Berechnungsmodells für die Lachgasemissionen aus kommunalen Kläranlagen in Abhängigkeit der Verfahrenstechnik, der Betriebsbedingungen und der Abwasserzusammensetzung. Aufbauend auf einer Kategorisierung der österreichischen Kläranlagen auf Basis der identifizierten Einflussfaktoren soll das Berechnungsmodell eine Hochrechnung der N2O-Emission auf nationale Ebene ermöglichen. Somit können auch aktuelle, standardisierte Berechnungsansätze überprüft werden.
Anhand der abgeleiteten betrieblichen bzw. konstruktiven Maßnahmen soll zusätzlich das Reduktionspotential an N2O-Emissionen auf kommunalen Kläranlagen in Österreich abgeschätzt werden.
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