Um die ambitionierten Ziele der Energie- und Klimastrategie der österreichischen Bundesregierung zu erreichen – z.B. bilanziell 100% Erneuerbare Energiequellen zur Stromerzeugung in Österreich bis 2030 – werden zusätzliche Langzeitspeicher benötigt um die variable er-neuerbare Stromerzeugung zu flexibilisieren. Nur dadurch kann auch der Einsatz flexibler fossiler Gaskraftwerke vermieden werden. So kann der Überschussstrom vom Sommer, der durch hohe Verfügbarkeit von Wind und Sonne und geringere Nachfrage entsteht, in den Winter verlagert oder die temporär anfallenden Stromüberschüsse aus Windkraft in bisher fossil betriebenen Anwendungen und Sektoren forciert werden.
Neben Pumpspeicherkraftwerken ist die derzeit am intensivsten diskutierte Technologie dazu Power-to-Gas (PtG), worunter die Umwandlung von Strom in Wasserstoff bzw. Methan verstanden wird. Für einen erneuerbaren Stromsektor, stellt Wasserstoff eine Speichermöglichkeit mit großem Volumen dar. Bei Bedarf kann dieser dann wieder in Strom transformiert werden mittels geeigneter Konverter, um die Lücken in der erneuerbaren Stromerzeugung im Winter zu füllen.
Das Potenzial der PtG Anlage hängt stark von den möglichen Volllaststunden ihres Betriebs und somit von der Erzeugungsmenge des erneuerbaren Stroms der in die P2G Anlage fließen kann, im Verhältnis zur Anlagengröße, ihrer Effizienz und der Konkurrenz mit anderen Flexibilitätsoptionen (Import/Export, Pumpspeicher) ab. Somit variiert das Potenzial mit den Wetterjahren und den gewählten Parametern für das modellierte Stromsystem.
Welche Potenziale es in Österreich für PtG Anwendungen tatsächlich in Abhängigkeit vom Ausbau der variablen erneuerbaren Energieträger gibt und wie diese praktisch umgesetzt werden können, ist derzeit kaum wissenschaftlich analysiert