Das Konzept der Resilienz hat angesichts von Klimawandel und zuletzt durch Covid-19 verstärkte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erfahren. Die nur schwer ab-schätzbaren Auswirkungen von solchen Megatrends auf verschiedene Bevölkerungsgruppen, auf ganze Regionen oder Städte sowie die Interdependenz zwischen verschiedenen Impakts zeigen, dass in vielen Fällen nicht nur übliche Probleme der Entwicklung bestehen, sondern vielmehr tiefgreifende Veränderungen und gesellschaftliche Transformationsprozesse auftreten, die die Lebensqualität und öffentliche Gesundheit als zentrale Voraussetzung für zukünftige Entwicklung gefährden.
Klar erkennbar wird dabei, dass soziale und technische Infrastrukturen eine entscheidende Rolle spielen, da sie sich als mehr oder weniger vulnerabel erweisen und gleichzeitig gefordert sind, ihre Kapazitäten an neue Herausforderungen anzupassen. Gezielte Transitionsprozesse in einzelnen Teilbereichen städtisch-regionaler Entwicklung sind daher notwendig. Wissenschaftliche Expertise und Praxis bezogene Anforderungen sind somit mehr denn je gefragt, um ‚kritische Infrastrukturen‘ zu erkennen und rechtzeitig zu stärken, um resiliente Entwicklung zu ermöglichen.
RESIST hat zum Ziel wichtigste Anforderungen an resiliente stadtregionale Entwicklung sowie Empfehlungen zu wichtigen Forschungsschwerpunkten auszuloten. Hierzu werden in sozial-ökologischem Verständnis von Resilienz in innovativer Art und Weise deren wichtigste Komponenten Vulnerabilität und adaptive Kapazität behandelt: neue Ergebnisse sind zu Vulnerabilität von kritischen Infrastrukturen in Österreichs Stadtregionen sowie zu adaptiver Kapazität von wichtigsten Systemen mit entsprechenden Instrumenten und wichtigsten Akteuren und Netzwerken zu erwarten. Dies erfolgt in einer Zusammenschau der Praxiserfahrungen und -bedarfe sowie relevanter wissenschaftlicher Expertise.
Neben einem Literaturstudium für ein Glossar erfolgt die empirische Bearbeitung durch den Einsatz geeigneter quantitativer und qualitativer Methoden: (1) Befragung von wichtigen Stakeholdern in Stadtregionen (Planung, Infrastrukturbetreiber) sowie von Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen (z.B., Raumplanung, Architektur, Informatik, Sozialwissenschaften); (2) ein Workshop mit wichtigsten Stakeholdern zur Erfahrung in der Praxis; (3) qualitative Interviews mit Wissenschaftler*innen zur Vertiefung der fachspezifischen Expertise; (4) gemeinsamer Workshop mit wichtigsten Expert*innen aus den beiden Gruppen.
Diese Vorgangsweise auf Basis gut triangulierten Methodeneinsatzes bildet die Grundlagen zur Identifikation kritischer Infrastrukturen und zu strategischen Handlungsempfehlungen zur Präzisierung des zukünftigen Bedarfs an Forschungsschwerpunkten. Schon im Vorfeld konnten wichtige Stakeholder sowie Wissenschaftler*innen zur Beteiligung an den Projektaktivitäten durch entsprechende Letter of Intents LOI gewonnen werden; die fachlichen Netzwerke werden über die Befragung ausgeweitet werden. Die Projektorganisation gewährleistet, dass alle Projektaktivitäten online ohne Präsenz-Meetings durchgeführt werden können, um den Projektablauf wegen weiter bestehender Corona-Verordnungen nicht zu behindern.