253.E05 DNA des Wohnens
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2022W, VO, 2.0h, 2.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 2.0
  • ECTS: 2.0
  • Typ: VO Vorlesung
  • Format der Abhaltung: Hybrid

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage zu folgenden Fragen Antworten zu formulieren:

Was sind die Grundlagen des Wohnens? Sind dem Wohnen Parameter eingeschrieben, gleich einer DNA, die wir verinnerlicht haben wenn wir Wohnraum planen, bauen oder bewohnen? Gibt es eine DNA des Wohnens auf der unser materielles, geistiges und biologisches Zusammenleben beruht? Diese und weitere Fragen untersuchen wir im Kernfach „DNA“ des Wohnens im Sondermodul Wohnbau.

Aus Perspektive der Anthropologie wird der Einfluss von Ritualen, Zwängen oder Gewohnheiten auf unsere alltägliche Wohnpraxis untersucht werden, ebenso die Auswirkungen von Machtstrukturen und Geschlechterrollen auf unsere alltäglichen Lebens- und Wohnräume. Abseits von eingeschriebenen Ritualen und Machtstrukturen unternehmen wir auch den Versuch, die Komplexität von gebauter Umwelt auf Elemente und ihre Beziehung zueinander herunterzubrechen:  Methoden und Theorien wie Pattern Language oder Space Syntax, die sich beide mit emergenter Architektur beschäftigen, sollen ebenso Erkenntnisse über die Grundlagen des Wohnens liefern. Ebenso untersuchen wir die Bedeutung und den Einfluss von Repräsentation und Medialisierung historischer wie aktueller Wohnsituation und deren Auswirkungen auf unsere tatsächliche gebaute Umwelt.

Inhalt der Lehrveranstaltung

All in the Family (Shumi Bose, Gast)
Uncanny Domestic (Shumi Bose, Gast)

Näheres in Kürze 

Das Bild des Wohnens I (Bernadette Krejs)
Das Bild des Wohnens II (Bernadette Krejs)
Die Repräsentation von Wohnen, also die visuelle Abbildung von Wohnraum, ist nicht nur bloße Dokumentation unserer Wohnsituationen sondern kann unterschiedliche Absichten und Intentionen verfolgen. Wird Wohnen rein als Ware verstanden und die ökonomische Verwertbarkeit in den Vordergrund gestellt, entsteht ein eigener Typus von Bildmaterial, der verstanden und dekodiert werden soll. Sowohl im kleinen Maßstab (der Traum vom Einfamilienhaus) als auch in größeren Maßstäben (Google City, Toronto) entstehen Bildtypen, die unseren Alltag, unsere Wohngewohnheiten sowie die Planung von Wohnraum wiederum beeinflussen. In welchem Kontext entstehen die „Bilder des Wohnens“, wie verführen, manipulieren sie uns und wie können sie gleichzeitig neue, zukünftige Möglichkeiten des Wohnens aufzeigen? Das Bild des Wohnens: historische wie aktuelle Beispiele der Bildproduktion im Wohnen und deren Auswirkungen auf Planung und Alltag.

Auf der Suche nach einem neuen Humanismus (Christian Kühn)
Nach 1945 dominieren in der Architektur Funktionalismus und Internationaler Stil, aber im Untergrund beginnt sich schon bald Kritik zu formieren. Im Jahr 1959 löst sich der CIAM bei seinem letzten Kongress in Otterlo offiziell auf, um eine neue Ära einzuläuten. Nach dem gescheiterten Versuch, im internationalen Stil eine weltweit gleich verständliche, rationale Architektur zu schaffen, suchen unterschiedliche neue Strömungen nach Alternativen: Brutalismus, Strukturalismus, Dekonstruktion, hisotrisierende Postmoderne. Zu den Akteuren, die stattdessen den Funktionalismus in erneuerter Form – nicht zuletzt durch den Einsatz des Computers – wiederbeleben wollten, gehörten Christopher Alexander und Serge Chermayeff, mit deren Ansätzen sich die Vorlesung vor allem anhand von Alexanders Buch „Notes on the Synthesis of Form“ auseinandersetzt.

Die Pattern Language oder die Abschaffung des Architekten (Christian Kühn)
Bereits Ende der 1960er-Jahre kritisiert Alexander die Vorstellung, mithilfe computergestützter Methoden eine neue rationale Architektur zu schaffen. Insbesondere die zentrale These der „Notes“, dass sich Probleme sauber in baumartig strukturierte Teilprobleme zerlegen lassen, wird für Alexander fragwürdig. In seinem Text „A City is not a Tree“ erläutert er, wie diese Vorstellung zu einer Planungsideologie geworden ist, die bis in den Städtebau hineinwirkt. Stattdessen orientiert er sein Interesse auf Archetypen und versucht, aus deren Kombination eine neue „Sprache der Architektur“ zu entwickeln, die er 1977 unter dem Titel „A Pattern Language“ als Buch publiziert. Die Vorlesung untersucht und kritisiert die Pattern Language aus mehreren Aspekten: als abgeschlossenes Archiv der Architektur, als offene Planungsmethode und als radikalen Ansatz von Partizipation, der ohne professionelle Planer auskommt.  

Emanzipatorisches Wohnen: Wohnen aus Gender Perspektive 1 (Sabina Riß)
Emanzipatorisches Wohnen: Wohnen aus Gender Perspektive 2 (Sabina Riß)
Wohnbau unterliegt Produktionsfaktoren wie Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik und auch Macht. Diese führen zu Standards und Normen für die Ausbildung von Raum. Dabei werden Personengruppen von Beteiligung ausgeschlossen und Wohn- und Lebensbedürfnisse missachtet. In Frauenbewegungen waren daher Wohn- und Städtebau zentrale Themen. Feministische Kritik führte zur Formulierung von Forderungen sowie Strategien in Produktion und Eignung von gebautem Raum. Das politische EU Konzept Gendersensible Planung zielt ab auf die Berücksichtigung der unterschiedlichen Ansprüche und Interessen im Alltag verschiedener Nutzer*innengruppen in allen Planungsebenen und Verbesserung des Bewusstseins zu Qualität und Beteiligung in Planungsprozessen.

Wohnen Denken Handeln 1 (Lisz Hirn) 
Wohnen Denken Handeln 2 (Lisz Hirn)
In Anlehnung an Heideggers Versuch über „Bauen Denken Wohnen“ zu reflektieren, versuchen wir den Sprung ins Politische zu wagen. Inwiefern beeinflusst unsere Conditio Humana unser Wohnen und unser Denken? Welche ethischen und moralischen Implikationen hat unser Wohnen für unser Handeln und die Demokratisierung unser Gesellschaft? Welches politische Subjekt wird durch die heutige DNA unseres Wohnens gefördert?

   

Methoden

Das Kernfach DNA des Wohnens besteht aus zehn Input Vorlesungen zu unterschiedlichen Positionen und Aspekten rund um dieses Thema. Durch das erworbene Wissen sollen in einer eigenständigen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Medien (Text, Diagramm, Bild) Muster, Rituale, Geschlecht, und Repräsentation an ausgewählten Wiener Wohnbauten untersucht werden.

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

TERMINE:

VO 01 All in the Family (Shumi Bose)
31.10. 

VO 02 Das Bild des Wohnens 1 & 2 (Bernadette Krejs)

14.11. 

VO 03 Das Bild des Wohnens 1 & 2 (Bernadette Krejs)
21.11. 

VO 04 Auf der Suche nach einem neuen Humanismus & VO 05 Die Pattern Language oder die Abschaffung des Architekten (Christian Kühn)
28.11. --> Doppelvorlesung als Video auf TUWEL verfügbar

VO 06 Wohn- und Städtebau als Spiegelung sozial konstruierter Geschlechterverhältnisse (Sabina Riß)
05.12.

VO 07 Wohn- und Städtebau für selbstbestimmtes und selbständiges Leben von Frauen (Sabina Riß)
12.12. 

VO 08 Wohnen Denken Handeln 1 (Lisz Hirn) 
09.01

VO 09 Uncanny Domestic (Shumi Bose)
16.01.

VO 10 Wohnen Denken Handeln 2 (Lisz Hirn) 
23.01

 

ORT und ZEIT

Die Vo DNA des Wohnes findet im HS 7 Schütte-Lihotzky statt.

11:00 - 13:00 Uhr

 

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Mo.11:00 - 13:0024.10.2022 - 23.01.2023HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
DNA des Wohnens - Einzeltermine
TagDatumZeitOrtBeschreibung
Mo.24.10.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.31.10.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.07.11.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.14.11.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.21.11.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.28.11.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.05.12.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.12.12.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.19.12.202211:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.09.01.202311:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.16.01.202311:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens
Mo.23.01.202311:00 - 13:00HS 7 Schütte-Lihotzky - ARCH 253.E05: DNA des Wohnens

Leistungsnachweis

Recherchearbeit: Durch das erworbene Wissen sollen in einer eigenständigen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Medien (Text, Diagramm, Bild) Muster, Rituale, Geschlecht, und Repräsentation an ausgewählten Wiener Wohnbauten untersucht werden.

Bitte schreiben sie sich in den dazugehörigen TUWEL Kurs ein.

PRÜFUNGSMODALITÄTEN
Gefordert wird eine kritische Auseinandersetzung mit einer aus den Inhalten der Vorlesung entwickelten Forschungsfrage.
Jedem/jeder StudentIn wird vom Forschungsbereich Wohnbau eine Forschungsfrage zugeteilt. Die Zuteilung ist nach der letzten Vorlesung (Jänner 2023) auf TUWEL zu finden.
In Form einer schriftlichen und visuellen Auseinandersetzung, wird die Forschungsfrage von Ihnen einzeln erarbeitet. Das Resultat wird am Ende des Semesterns als PDF auf TUWEL geladen. 
Die Arbeit besteht aus einer visuelle Reflexion der Forschungsfrage
(Diagramme, Collage, Zeichnungen, ...) sowie einer textliche Reflexion der Forschungsfrage (3.000 Zeichen, inkl. Leerzeichen), auf Deutsch oder Englisch)

für mehr Infos schauen sie auf TISS und TUWEL

 

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
06.10.2022 10:09 06.10.2022 10:10 06.10.2022 10:10

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Begleitende Lehrveranstaltungen

Vertiefende Lehrveranstaltungen

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch