Friedrich Achleitner hat von 1965 bis 2010 am Projekt “Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert – Ein Führer in drei Bänden” gearbeitet. Daraus ist eine europaweit einzigartige Primärforschung zur Baugeschichte des 20. Jahrhunderts entstanden, die auch erstmalige Rückgriffe in die architekturgeschichtlich bedeutsame Entwicklung der Industrie- und Alltagsarchitektur des 19. Jahrhunderts beinhaltet. Das Resultat dieser Forschung ist ein umfangreiches Archiv und die Publikationen des sogenannten “Achleitner-Führers”. Doch nach Erscheinen des 3. Wien-Bandes stellte der damals 80-jährige Achleitner die Arbeit am Architekturführer aus Altersgründen ein und hinterließ damit eine große Lücke. Alle Bundesländer und Wien wurden von ihm bearbeitet und publiziert, nur Niederösterreich konnte er nicht mehr abschließend bearbeiten und veröffentlichen. Das Projekt „Architekturführer Niederösterreich“ zielt darauf ab, Achleitners architekturgeschichtlichen Forschungsansatz zu aktualisieren, mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung des einzigen fehlenden Bundeslandes Niederösterreich das Projekt „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ für ganz Österreich zu vollenden.
In Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien und der Stiftung Forum Morgen wird am Forschungsbereich Baugeschichte::Bauforschung am Architekturführer Niederösterreich gearbeitet, der als Abschluss der Reihe von Friedrich Achleitner seine Arbeit zu dem Thema vervollständigen soll.
Nach dem Ableben Friedrich Achleitners 2019 und Dietmar Steiner, dem ehemaligen Leiter des Architekturzentrum Wien, einem langjährigen Kooperationspartner Achleitners sollen im Rahmen von Lehrveranstaltungen die Methoden Achleitners in Gesprächen mit Weggefährten diskutiert und Beispiele von dokumentierten Objekten dargestellt werden.
Im Rahmen der Übung sollen ausgewählte Objekte dokumentiert und Interviews mit Architekten durchgeführt werden.