251.749 Modul Cultural Spaces
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2019S, VU, 7.0h, 10.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 7.0
  • ECTS: 10.0
  • Typ: VU Vorlesung mit Übung

Ziele der Lehrveranstaltung

In Kooperation mit der Universität Wien im Rahmen des Projekts:

Islamic Architecture and Orientalizing Style in Habsburg Bosnia, 1878-1918

ERC 758099 THEKAISERSMOSQUES
PI: Dr. Maximilian Hartmuth | HI: University of Vienna | Duration: 2018-2023

Vor dem Hintergrund des Diskurses über Kulturräume und Identität in  der Architektur werden den Studierenden die Anforderungen an WissenschaftlerInnen in Forschungsprojekten vermittelt. Anhand von konkreten Beispielen wird ein Einblick in die Forschungsrealität geboten mit dem Ziel eigenständig ein Konzept für ein Forschungsprojekt zu erarbeiten.

Kernfächer im Modul:

251.746 VO  Anwendungsorientierte Methoden der Architekturforschung
251.747 VU Einführung in die interdisziplinäre Forschung in der Architektur mit Schwerpunkt auf Kulturräume und kulturelle Identitäten
251.748 SE Vergleichende Architekturgeschichte - Bedeutung von Kulturraum und Identität in der Architektur
251.750 SE Analyse von Hypothesen und Prozessen angewandter Forschung in der Architektur
 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Auseinandersetzung mit interdisziplinären Forschungsprojekten  

Im Rahmen der Erarbeitung einer eigenen Idee für ein Forschungsprojekt wird auch eruiert, welche Disziplinen die eigene Arbeit in diesem Projekt ergänzen.

Das Ziel des Moduls im Sommersemester 2019 ist Travnik in Zentral Bosnien und wo das baukulturelle Erbe in Zusammenhang mit den Fragestellungen des oben genannten Projekts behandelt werden kann. 

Aus den Informationsseiten des Projekts: 

Die peripheren osmanischen Länder Bosnien und Herzegowinas wurden 1878 von habsburgischen Truppen besetzt; eine offizielle Annexion erfolgte erst 1908. Bereits zehn Jahre später wurde Bosnien und Herzegowina Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (1929 in Jugoslawien umbenannt). Trotz der Kürze der habsburgischen Herrschaft in Bosnien-Herzegowina war die Transformation außergewöhnlich. 

Die Tatsache, dass etwa ein Drittel der bosnischen Bevölkerung dem muslimischen Glauben angehörte- eine Zahl, die sich während der habsburgischen Herrschaft trotz der bedeutenden Auswanderung muslimischer Bosnier in osmanische Gebiete nicht wesentlich änderte -, verstärkte die Herausforderung, hegemoniale Strukturen im Balkanvorposten Österreich-Ungarns aufzubauen. Auch seine traditionelle Elite war überwiegend muslimisch. Bosnische Stadtlandschaften mit niedrig gelegenen Wohnungen, die von schlanken Minaretten und Kuppeln überragt werden, spiegeln die fünf Jahrhunderte alte Herrschaft aus Istanbul wider. 
In der Veränderung dieser Stadtlandschaften machte sich die Präsenz einer neuen hegemonialen Macht am nachhaltigsten bemerkbar. Moderne Bautechniken, die den schnellen Bau monumentaler Gebäude mit aufwendig komponierten Fassaden ermöglichen, sollten die Einheimischen beeindrucken und ankündigen, was die Akteure des Reiches unter Fortschritt verstehen. Sie sollten die Ankunft einer neuen Ordnung signalisieren - und der Ordnung. 
Während nach den Eroberungen der Habsburger in den vergangenen Jahrhunderten in den osmanischen Gebieten die lokale muslimische Bevölkerung traditionell geflohen oder vertrieben worden war, war dies nicht mehr die Politik in Bosnien. Darüber hinaus sollte die Besonderheit des "orientalischen" Charakters erhalten bleiben, zumindest in einem für österreichisch-ungarische Entscheidungsträger akzeptablen Maße. Die Architektur wurde als Mittel zur Verbreitung dieser Politik anerkannt. In der habsburgischen Zeit in Bosnien wurden islamische Institutionen renoviert; viele Moscheen oder Madrassen wurden komplett in einem Stil wieder aufgebaut, der sich typischerweise eher auf Details berühmter islamischer Gebäude in Spanien oder Ägypten als auf osmanische bezieht.  Die Bekanntschaft mit den lokalen Traditionen und die Neigung, sie zu übernehmen, zeigt sich oft mehr in den Grundrissen von Gebäuden als an ihren Fassaden.
Der für die Planung dieser Gebäude typische Stil sah auch eine Verbreitung über exklusive Assoziationen mit der muslimischen Gemeinschaft hinaus. Die kaiserliche Provinzregierung, die von österreichisch-ungarischen Expatriates besetzt ist, unterstützte die Anwendung dieses orientalisierenden Stils beim Bau einer Vielzahl von Gebäudetypen, darunter Rathäuser, Schulen und Bahnhöfe - also Gebäudetypen, die für alle konfessionellen Gemeinschaften Bosniens relevant sind. Darüber hinaus gibt es eine beträchtliche Anzahl von städtischen Wohnungen in diesem eklektischen Stil. 

Weitere grundsätzliche Informationen mit mehr Bildmaterial finden Sie bereits unter Kommunikation/Unterlagen !

Weitere Informationen

EINFÜHRUNG: Montag 11.03.2019 11:00 Seminarraum 251

Die Lehrveranstaltungen zu dem Modul werden montags zwischen 11:00 und 18:00 im Seminarraum 251 abgehalten.

Exkursion nach Travnik, Bosinien, 13.-22. Mai 2019

!!!  WICHTIG !!!  

Die Dokumentationen vor Ort sind Basis für die weiteren Arbeiten im Modul: damit ist die Exkursion VERPFLICHTEND!!!

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

werden in den einzelnen LVA's detailliert beschrieben.

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Master Module SoSe1918.02.2019 09:0025.02.2019 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

Voraussetzungen: Mindestens ein abgeschlossenes Seminar oder eine ähnliche theoretische Arbeit, Kenntnisse der Englischen Sprache

Erwartete Vorkenntnisse: Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten

Begleitende Lehrveranstaltungen

Weitere Informationen

  • Anwesenheitspflicht!

Sprache

Englisch