![Bildsteifen_WaSe_2016](http://baugeschichte.tuwien.ac.at/tiss/Wahlseminar_251.139_ws_2016.jpg)
Wahlseminar Architektur als Ausdruck politischer Tendenzen.
(Bau-)Geschichte des Kollektiven Wohnens als Spiegel der Gesellschaft
Kollektives Wohnen kann eine aus freien Stücken gewählte Wohnform ohne familiäre Bindung, eine aus der Not geborene oder von außen geregelte Zwangsgemeinschaft darstellen oder der kommunalen oder staatlichen Fürsorge entspringen. Religiös orientierte (Klöster, Priesterseminare, Kongregationen, best. Bursen usw.), staatlich geführte Anlagen (z.B. Haftvollzugsanstalten) für sozial Benachteiligte (Waisenhäuser, Obdachlosenheime, Erstaufnahmestellen für Geflüchtete etc.), stehen hier neben Spitälern, Sanatorien, Seniorenheimen sowie nicht zuletzt auch neben Hotels, Internaten, Madrasas, Schüler- und Studentenheimen und privaten Wohngemeinschaften als eine auf den ersten Blick wirklich sehr heterogene Mischung nebeneinander.
Gemeinsam sind allen Beispielen jedoch nicht nur die Aspekte des kollektiven, sondern auch die des temporären Wohnens, das in einem bestimmten Lebensabschnitt bzw. in einer bestimmten Lebensphase freiwillig oder unfreiwillig stattfindet und von unterschiedlicher Dauer ist.
Der Bedarf an gewähltem kollektivem Wohnen geht nicht immer, aber doch oft mit einer sozialen Benachteiligung einher, da die Wohnungssuchenden hier auf Kosteneffizienz mithilfe ökonomischer Synergien durch das Teilen und gemeinsame Nutzen von einem Teil der *Wohn-Gemeinschaften* angewiesen sind. Das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum und mögliche Lösungen dafür (Leerstands-Potenziale, Zwischen-Nutzungen, Für und Wider des Wohnens außerhalb der Stadt, No-/Substandards :: No-Goes oder Chance?) werden diskutiert. Die begleitende VU 251.785 *Ideen und Konzepte der Architektur* (Softskill) wird u.a. dafür weiterführende Informationen, Input und Anregungen geben!
In diesem Wahlseminar werden zunächst die verschiedenen kollektiven Wohnformen anhand ausgewählter Beispiele genauer untersucht (und teilweise auch besucht) und auf ihre Vergleichbarkeit bezüglich der architektonischen Charakteristika bzw. ihrer Bau-, Raum- und Funktionstypologien hin geprüft. Gleichzeitig werden uns u.a. folgende Fragen im Sinne möglicher Kriterien für Anwendbarkeit und Umsetzung während des ganzen Semesters beschäftigen:
- Was sind die räumlichen Faktoren, die den Aufenthalt in den genannten Gebäuden als gewünscht oder gefürchtet erscheinen lassen (sollen)?
- Was macht einen (Gemeinschafts-)Raum zu einem bergenden oder einem beengenden Raum - zu einem, in dem man sich eingeladen oder beobachtet fühlt?
- Wie muss Erschließung funktionieren, um einen Weg nicht nur zur Distanz zwischen A und B oder gar zum Spießrutenlauf werden zu lassen?
- Wie und wo verlaufen die Grenzen und Berührungen zwischen Privatheit/Rückzug und Gemeinschaft/Öffentlichkeit?
- Was ist ein Angstraum? Lassen sich Angst-Räume mit architektonisch nachvollziehbaren Parametern definieren und vermeiden? Idem: Hubs?
- Lassen sich solche und andere (atmosphärische?) Aspekte tatsächlich architektonisch fassen und zielführend einsetzen?
Ziel des Seminars ist es, eine Art Vademecum für ein zeitgemäßes und innovatives kollektives (= womöglich zukünftig transitorisches?) Wohnen zu erstellen und best-practice- Beispiele unter Berücksichtigung partizipativer Aspekte zu sammeln, u.a. unter Zuhilfenahme der Ergebnisse aus den vergangenen Semestern zu den Themen Studenten(da)Heim, Home not Shelter!, Urban Leftovers, Raum :: Frei!!! etc.
EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG ::
DONNERSTAG 06.10. UM 10.00 UHR ( SEMINARRAUM 251) !!!!
TERMIN: DONNERSTAGS, 15:30 - 17:30 UHR (Seminarraum 251)
06.10. :: Einführung und Aufgabenvergabe : Beispiele "Kollektives Wohnen"
13.10. :: Studierenden-Präsentation der Ergebnisse / Studenten(da)Heim und Home not Shelter ! :: Vorstellung der Forschungs- und Analyseergebnisse an ausgewählten Beispielen (Elisabeth Wernig)
20.10 :: Themenbesprechung
27.10. :: Wissenschaftliches Arbeiten :: kein Geheimnis ! (Marina Döring-Williams)
03.11. :: kein Termin
10.11. :: Recherche/Analyse
17.11. :: Workshop (Luise Albrecht, FH Potsdam)
24.11. :: Besichtigung Kempelengasse
01.12. :: Recherchen/Korrekturen
15.12. :: Recherchen/Korrekturen
12.01. :: Korrekturen :: Briefing für die Schluss-Präsentation
19.01. :: Schluss-Präsentation in Form eines Workshops
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
https://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/ukanzlei/Lehre_-_Leitfaden_zum_Umgang_mit_Plagiaten.pdf
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)
Regelmäßige Anwesenheit, konzeptionelle und inhaltliche Mitarbeit, Entwicklung eines individuellen Arbeitsthemas, Verfassen eines Exposés (2-3 Seiten zur Vorstellung des Themas und der Forschungsfragen), Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit