Allgemein:
Diese Lehrveranstaltung ist Teil des Moduls Freiraum und Landschaft.
Ziele der Lehrveranstaltung sind die Thematisierung und Bearbeitung des Kontextes zwischen Grün- und Freiräumen und der mit ihnen in Bezug stehenden Bebauung.
Ziel ist eine fachbereichsübergreifende Bearbeitung des Themas zwischen ArchitektInnen und RaumplanerInnen, daher wird die Veranstaltung mit dem Modul "Ressource Landschaft" der Studienrichtung Raumplanung verknüpft.
Hintergrund
Die dichte und kompakte Stadt wird von vielen Planerinnen und Planern als Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung eingefordert. Die damit einhergehenden Verdichtungs- bzw. Nachverdichtungsprozesse werden als einer der wichtigsten Schritte einer nachhaltigen Entwicklung unserer urbanen Umwelt postuliert.
Die Folgen dieser Verdichtungsprozesse verändern das Gleichgewicht zwischen Freiraum und Bebauung in den bestehenden Stadtstrukturen.
Zugleich steigt das Bewusstsein über die Bedeutung der grünen Infrastruktur, auch in urbanen Bereichen, mit dem Ziel die Nachhaltigkeit der Stadt zu sichern und den Auswirkungen der Klimaänderung entgegen zu wirken. Die Ökosystem-Dienstleitungen, die von grüner (und auch 'blauer') Infrastruktur geleistet werden sollen, sind weitgehen von der Quantität und Qualität der städtischen Freiräume abhängig.
In einer Zeit, in der eine Mehrleistung von den städtischen Grün- und Freiräumen erwartet wird, stehen diese Freiräume unter erhöhtem Druck, insbesondere im Zusammenhang mit der 'Nachverdichtung'. Die Verdichtung der Stadt wird u.a. auch aus ökologischen Gründen argumentiert: kürzere Wege, weniger Infrastrukturentwicklungsbedarf. Eine Verdichtung ohne gleichzeitige Aufwertung von öffentlichen und halböffentlichen Grün- und Freiräumen führt jedoch insgesamt eher zu einer Minderung der Lebensqualität für die StadtbewohnerInnen. Zum einen wird die Ressource 'urbane Landschaft' verbraucht, gleichzeitig wächst der Nutzungsdruck auf den noch verbleibenden Freiräumen entsprechend.
Die klimatischen Veränderungen stellen unsere Städte vor neue Herausforderungen. Die grüne und blaue Infrastruktur und ihre Ökosystemleistungen bieten ihnen die Möglichkeit sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.
Um die Lebensqualität langfristig zu sichern bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes: Dieser sollte nicht nur Bebauungsdichten als Kriterium definieren, sondern auch die Qualität der halböffentlichen und öffentlichen Frei- und Grünräume als essentiellen Teil des urbanen Netzwerks mit einbeziehen.
Zielsetzung
In der LVA wird die Wechselbeziehungen zwischen städtischen Verdichtungsprozessen und den damit geänderten Ansprüchen an die Funktionalität und somit an die Gestaltung städtischer Grün- und Freiräume in unterschiedlichen Stadtquartieren im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten untersucht.
Aufgabenstellung
Einarbeitung in die Fragestellung, theoretische Auseinandersetzung, Analyse von Best Practice Beispielen, Analyse ausgewählter Stadtquartier im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, Entwicklung unterschiedlicher Dichteszenarien anhand der ausgewählten Projektgebiete. Umsetzung der Dichteszenarien in Plänen und am Modell, Diskussion zur Funktionalität und Gestaltqualität der Freiräume in Bezug zu den unterschiedlichen Dichten.
Inhalte
Die folgenden Inhalte werden gemeinsam in Gruppen (ArchitektInnen und RaumplanerInnen) erarbeitet.
Eine Vertiefung bzw. Schwerpunktsetzung erfolgt im Arbeitsprozess in Abstimmung mit den BetreuerInnen.
Erwartete Ergebnisse sind
in Text und in Planform und im Modell (M 1:500) diskutierte und ausgearbeitete Dichteszenarien mit Fokus auf die Freiraumsituation
Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Tagung "Dichter werdende Stadt - Herausforderungen für den Freiraum!"
am 28./29.09.2017 im Kuppelsaal der TU-Wien ausgestellt und präsentiert werden.
Termine
MI Vormittag 9:00 bis ca. 13:00, Ort Seminarraum 3/4 (Alte WU Augasse 2-6)
Einführung und Aufgabenstellung
Mi, 8.3.2017 9:00-13:00 Uhr, Ort Seminarraum 3/4 (Alte WU Augasse 2-6)
Einführung und Aufgabenstellung, Gruppenbildung,
Einführung ins Planungsgebiet
Themen- und Projektgebietsvergabe
Input: Analysemethoden und Kriterien zur Typisierung von Frei- und Grünräumen im Siedlungszusammenhang, Richard Stiles
Exkursion
Mi, 15.3. 2017 09:00 - 16:00 Uhr
Exkursion zu den Projektgebieten im 10. Wiener Gemeindebezirk FavoritenJeweils Kurzberichte der einzelnen Gruppen zum Stand der Analyse ihrer Projektgebiete
Analysephase
Mi 22.03.2017 9:00-13:00 Uhr
Input: Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Schramm, Institut für Architektur und Entwerfen
Mi 29.03.2017 9:00-13:00 Uhr
Input: Fachkonzept Grün- und Freiraum zum STEP 2025 Erfahrungen mit dem Lokalen Grünplan Magistratsabteilung 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung, Stadt Wien
Input: Freiraum und Verdichtung
Mi 05.04.2017 9:00-13:00 Uhr
Bei Bedarf Korrekturtermin
Vorentwurfsphase
Mi 26.04.2017 9:00-13:00 Uhr
Korrekturtermin der Vorentwurf für die Verdichtungskonzepte
Mi 03.05.2017 9:00-13:00 Uhr
Korrekturtermin
Mi 17.05. 2017 9:00-13:00 Uhr
Zwischenpräsentation
Mi 24.05.2017 9:00-13:00 Uhr
Zwischenpräsentation der Dichteszenarien
Feedback vom ExpertInnenforum
Entwurfsphase
Mi 07.06.2017 9:00-13:00 Uhr
Mi 14.06.2017 9:00-13:00 Uhr
Abschlusspräsentation
Mi 21.06.2017 9:00-13:00 Uhr
Abgabe des Berichtes bis 05.07.2017
Do/Fr. 28./29.09.2017 ganztägig
Tagung: "Dichter werdende Stadt Herausforderungen für den Freiraum!"
Plakat- und Modellpräsentation im Kuppelsaal der TU-Wien
Ergebnis ist ein Grün- und Freiraumkonzept bestehend aus:
je Gruppen:
Analyse
Entwicklungsleitbild, Maßnahmenkatalog
Grün- und Freiraumkonzept M 1: 5.000 - 1:2.000
Detailkonzepte M 1:500 und größer, bei Bedarf Modell
Die bzw. der Studierende muss zumindest 1 Lehrveranstaltung(en) aus folgender LVA Liste positiv absolviert haben:
Voraussetzungen: Absolvierung der Pflichtlehrveranstaltung "Grundlagen der Landschaftsarchitektur"