Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, angehende ArchitektInnen mit der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen zu konfrontieren. Die Studierenden sollen auf Grundlage empirischer Forschung ein Problembewusstsein für die Wohnsituation von Geflüchteten entwickeln. Die bei der Feldforschung erworbenen Kenntnisse sind zugleich als Grundlage für die Entwicklung von planerischen Maßnahmen zu sehen.
*** die Teilnahme von Studierenden mit Fluchterfahrung und/oder einschlägigen Sprachkenntnissen (v.a. Arabisch) ist für diese LVA dezidiert erwünscht ***
*** WICHTIG: die zentrale Anmeldung über das Dekanat hat diesmal nicht geklappt. Der Anmeldezeitrum ist deshalb bis 28.10. verlängert. Interessenten können sich nun direkt über TISS anmelden. Andernfalls kontaktieren Sie mich bitte unter anita.aigner@tuwien.ac.at ***
In search for a home - Wohnerfahrungen von AsylwerberInnen und anerkannten Flüchtlingen
Einführung: 21. Oktober 17:00-19:30 Uhr; Bibliothek Inst. 264/2
Die steigende Zahl von Geflüchteten in Europa wirft nicht nur praktische Fragen der Organisation, Vermittlung, Planung und Ausstattung von Unterkünften auf. Es gibt auch Forschungsbedarf zur kurz- und längerfristigen Unterbringung von Schutzsuchenden. Deshalb werden wir dieses Semester ein kleines empirisches Projekt durchführen. Wir werden uns dabei auf "Wohnbiografien" (in der Fachliteratur auch "housing careers" oder "housing pathways") konzentrieren. Das heißt, wir wollen herausfinden, welche Wohn- bzw. Beherbergungssituationen Geflüchtete in Österreich (und in ihrem Heimatland) hinter sich haben, wie die verschiedenen Unterkünfte aus Perspektive dieser "NutzerInnen" wahrgenommen werden, und auch, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten die meist völlig Mittellosen bei der Suche nach einer eigenen Wohnung konfrontiert sind.
Dazu werden wir mit AsylwerberInnen und bereits länger in Wien lebenden Asylberechtigten (Einzelpersonen, Paare und Familien) Gespräche führen. Da wir uns als GestalterInnen auch für die Unterkünfte selbst (Größe, Schnitt, Ausstattung und Aneignung) interessieren werden die Interviews vor Ort, in der jeweiligen Unterkunft durchgeführt. Wir werden im Rahmen des Seminars zudem Gelegenheit haben, mit Vertretern von Behörden (Stadt Wien) und sozialen Hilfsorganisationen (wie Caritas und Diakonie), die temporär Wohnraum und Hilfe bei der Wohnungssuche zur Verfügung stellen, sowie mit Betreibern von zivilgesellschaftlichen Vermittlungsplattformen (Flüchtlinge Willkommen Österreich) und auch mit Privatpersonen zu sprechen, die ihre Türen für Geflüchtete geöffnet haben.
Forschungsziele sind u.a.:
- private Wohnsituationen mit anderen Flüchtlingsunterkünften (v.a. von Bund, Kommunen und Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellte) zu vergleichen und unter dem Gesichtspunkt sozialer Integration zu bewerten
- herauszufinden, ob und in welcher Weise eine Aneignung von Unterkünften erfolgt
- Barrieren auszumachen, die für Geflüchtete einen Zugang zum Wohnungsmarkt erschweren
Semesterplan:
Ort: Bibliothek Inst. 264/2
Zeit: 17:00-19:30 Uhr
Mi 21. Okt. Einführung: Organisatorisches, Ablauf, Inhalt, Ziel; Konzept der "Wohnbiografie" ("housing pathways", "housing career") Gesprächsrunde: Erzählen von persönlichen Erfahrungen/Geschichten
Mi 28. Okt. Input I: Gemeinsames Anschauen von vorausgewählten Filmbeiträgen auf Youtube; anschließende Diskussion & Interpretation des Materials mit Blick auf eigene Feldforschung
(Aufgabe: Protokoll zu den Filmbeiträgen, ca. 2-3 Seiten; hochzuladen auf dropbox bis So 1.11.)
Mi 4. Nov. Input II: ¿ tags Exkursion mit Bus (Notschlafstelle Arsenal, Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, Notversorgung Haus Amadou; Flüchtlingswohnhaus Daria oder Karwan); 12:00 - 18:00 Uhr
(Aufgabe: Beobachtungsprotokoll zur Exkursion, ca. 2-3 Seiten; hochzuladen auf dropbox bis So 8.11)
Mi 11. Nov. Input III: Diskussion mit Gästen/professionellen Wohnberatern und -vermittlerinnen (Diakonie Flüchtlingsdienst; Willkommen Flüchtlinge)
(Aufgabe: Protokoll zum Gespräch, ca. 2-3 Seiten; hochzuladen auf dropbox bis So 15.11.)
Mi 25. Nov. Diskussion der Protokolle (Input I+II+III) mit Blick auf eigene Feldforschung; Konkretisierung der Forschungsfragen; Ausarbeitung eines Leitfadens für das Interview
Mi 2. Dez. Input IV: Praktische Tipps zur Interviewführung. (Der Interviewpartner sollte bis dahin klar sein; ev. ist ÜbersetzerIn zu organisieren)
(Aufgabe: Interview mit einer geflüchteten Person/Haushalt; Transkripte sind auf dropbox bis spätestens So 20. Dez. hochzuladen)
Mi 16. Dez. frei
Mi 23. Dez. frei
So 20. Dez. Hochladen der Interviewtranskripte auf dropbox
Mi 13. Jan. Gemeinsame Interpretation der Interviews
Mi 20. Jan. Einzelpräsentation der geplanten Arbeiten (Abstracts)
Mi 27. Jan. Input V: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
So 21. Feb. Abgabe: Hochladen der Seminararbeiten auf dropbox
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
https://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/ukanzlei/Lehre_-_Leitfaden_zum_Umgang_mit_Plagiaten.pdfBeachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)