Auseinandersetzung mit einem Thema aus der Architektur- und Kunstgeschichte, anhand derer die Methoden der Architektur- und Kunstgeschichte, wissenschaftliches Arbeiten, die Erstellung von Texten sowie die Abhaltung eines Vortrags geübt und das eigene Tun als Architekt reflektiert werden.
Mit der Ausschaltung des Parlaments und damit der Demokratie übernahmen 1933 die Christlichsoziale Partei, die Heimwehr und der Landbund unter der Führung von Engelbert Dollfuß in Österreich die Kontrolle und installierten in der Folge ein an faschistischen Ideen orientiertes, autoritäres Herrschaftssystem. Damit änderte sich – vor allem im Wiener Raum – die Kunstpolitik. Stand beispielsweise im sog. Roten Wien die Schaffung von Wohnraum in Form großer Gemeindebauanlagen im Vordergrund, setzten die Regierungen Dollfuß und Schuschnigg auf den Kirchenbau als sichtbares Zeichen ihrer betont christlichen, betont österreichischen Politik.
Im Seminar wird die Kunstpolitik des austrofaschistischen Regimes und seine Darstellung nach innen wie nach außen untersucht. In Referaten bzw. schriftlichen Arbeiten behandeln die Studierenden Fallbeispiele aus dieser Zeit (wie die Assanierungsbauten in Wien, die österreichischen Pavillons zu den Weltausstellungen und zur Biennale in Venedig oder Prestigebauten wie die Höhenstraße und die Großglockner-Hochalpenstraße) ebenso wie die Protagonisten (z.B. Clemens Holzmeister, Josef Hoffmann oder Albert Paris Gütersloh). Ein Rück- bzw. Ausblick auf die Architektur und Kunst zur Zeit des Roten Wiens sowie des Nationalsozialismus bzw. der Nachkriegszeit zeigt Brüche, aber auch Kontinuitäten auf.
Aktive Mitarbeit, Mündliches Referat (nach Möglichkeit vor dem Original), Schriftliche Arbeit.
Anmeldung zur LVA in TISS.