Wir verlassen erneut den Lernort Universität und erforschen und gestalten Bildungsräume in der Stadt!
Mittels spielerischer, kollaborativer Praktiken wird die Stadt ALS Bildungsraum erkundet - insbesondere für geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne Zugang zu formalen Bildungssystemen. Dabei geht es u.a. um Fragen des Verhältnisses von Spiel-, Bildungs- und Stadträumen zueinander und deren Vernetzung miteinander. Im Rahmen der LVA sollen zukunftsfähige Formen des miteinander und voneinander Lernens in einer gemeinsamen, spiel- und werkbasierten Arbeit von Studierenden und geflüchteten Menschen erprobt und entwickelt werden.
Die LVA-TeilnehmerInnen entwickeln gemeinsam mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen und in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen Spiel-Variationen in unterschiedlichen räumlichen Maßstäben - bis hin zum Spiel in und mit der Stadt. Räumlicher Bezugspunkt ist das Studio Displaced in OPENmarx. Das Studio Displaced ist ein fahrtüchtiger Gelenkbus der Wiener Linien, welcher zu einer mobilen Station im Stadtraum umfunktioniert wurde. Es bietet Platz für gemeinsames Arbeiten vor Ort, für Wissensproduktion und -austausch, für Kooperation und Emanzipation.
Das gemeinsame Spiel als wichtigste Lernform von Kindern dient als Ausgangspunkt für gegenseitiges Kennenlernen und Lernerfahrungen rund um die Wahrnehmung der eigenen Verortung in Stadt und Raum. Im Laufe der LVA entwickeln Studierende und Geflüchtete gemeinsam in kleinen Teams jeweils ein ausgewähltes Spiel in mehreren Phasen und Variationen weiter. Während zu Beginn das improvisierte Spiel im Vordergrund steht, geht es im weiteren Verlauf darum, Spiel- und Lernerfahrungen zu übersetzen in ein "stadträumliches Spiel", welches den Bezugs-Stadtraum thematisiert und/oder im Bezugs-Stadtraum stattfindet.
Fragen zur Lehrveranstaltung gerne an: semlitsch@ifoer.tuwien.ac.at
Konzeptmodul "Bildungsraum Stadt [2]"
Die Lehrveranstaltung ist Teil des Konzeptmoduls "Bildungsraum Stadt [2]" (6 ECTS), welches auch die LVA "OPENinnovation" (Peer) beinhaltet. Studierende, die beide Lehrveranstaltungen besuchen, haben daher in beiden Lehrveranstaltungen Vorrang.
Lehr- und Forschungsprojekt "Place of Importance" | Entwicklung bedarfsorientierter, sozial integrativer Bildungsräume - to be continued at the place of importance
Die Lehrveranstaltung ist Teil des interdisziplinär angelegten Lehr- und Forschungsprojektes "Place of Importance" (Harather, Peer, Semlitsch, Stuefer), welches sich zum Ziel setzt, die Innovation von Forschung und Lehre an der Technischen Universität Wien durch eine strategische Stärkung sozial integrativer, informeller Bildungsräume voranzutreiben. Im Zentrum steht dabei die Erstversorgung und längerfristige Integration von Zuwandernden und insbesondere von Schutzsuchenden aus Krisengebieten. Diesbezügliche Initiativen werden konzeptuell als bedarfsorientierte Bildungsräume verortet und deren Transformation zu längerfristig bestehenden mobilen, informellen Integrationseinrichtungen in den Blick genommen.
Future.lab, TU Wien
Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation und mit Unterstützung des future.lab sowie des Mobilen Stadtlabors, TU Wien statt.
Displaced, TU Wien
Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit dem Lehr- und Forschungsprojekt "Displaced" (Harather/Stuefer) statt. Die beiden Lehrveranstaltungen "Displaced. Studio Settings" (Harather) und "Displaced Furniture 1:1 - Assembling Stories" (Stuefer) sind auch Teil des Projekts "Place of Importance" und können ebenfalls belegt werden.
Sondermodul "Bildungslandschaften in Bewegung", TU Wien
Im Rahmen des studienrichtungsübergreifend angebotenen Sondermoduls "Bildungslandschaften in Bewegung" können weiterführenden Lehrveranstaltungen belegt werden und bei Bedarf gemeinsam mit dem Konzeptmodul zu einem freien Wahlmodul der Raumplanung zusammengefasst werden.
Output der LVA ist die Umsetzung eines "stadträumlichen Spiels", d.h. die notwendige kooperative handwerkliche Gestaltung von Spielmaterialien oder räumlichen Situationen sowie das gemeinsame Spiel selbst als partizipative Intervention im Stadtraum. Die Spielanleitung bleibt über die ephemere Intervention hinaus bestehen und wird zu einem Bestandteil des "Mobilen Archivs", welches u.a. im Studio Displaced sichtbar wird. Zudem soll der gemeinsame Arbeitsprozess mithilfe von Fotos und Kinderzitaten dokumentiert werden.
Die Lehrveranstaltung findet immer donnerstags statt (siehe Terminplan) - weitere Termine (z.B. für die partizipativen Interventionen) nach Vereinbarung im Laufe des Semesters.
Von den teilnehmenden Studierenden erwarten wir großes Engagement abseits formaler Lernstrukturen und -orte, Begeisterung für kreatives, spielerisches und handwerkliches Arbeiten (unterschiedlicher Art), sowie die Bereitschaft sich auf kooperative Prozesse und ein solidarisches Miteinander einzulassen. Weiters sind Studierende herzlich dazu eingeladen, sich mit eigenen Erfahrungen und bestehenden Kontakten im Bereich der solidarischen Arbeit mit geflüchteten Menschen einzubringen.
