264.168 Künstlerisches Projekt "Displaced. Räume bilden"
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2016W, UE, 4.0h, 5.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 4.0
  • ECTS: 5.0
  • Typ: UE Übung

Ziele der Lehrveranstaltung

Nicht zuletzt die aktuellen Fluchtbewegungen, ausgelöst durch multiple humanitäre Krisen in vielen Teilen dieser Welt, stellen Fragen nach Verteilungsgerechtigkeit, Solidarität und gesellschaftlicher wie individueller Verantwortung. Was kann, was soll unser konkreter künstlerischer/architektonischer/gestalterischer Beitrag angesichts der aktuellen Herausforderungen sein?

Im vergangenen Studienjahr haben wir das Lehr- und Forschungsprojekt "Displaced" gestartet, um mit Tatkraft und Selbstermächtigung exemplarische, unmittelbar praxisbezogene Beiträge zu erarbeiten. In diesem Semester verlassen wir abermals den Lernort Universität und machen uns auf die Suche nach bislang brach liegenden Bildungslandschaften: Mit architektonisch-räumlichen Fragestellungen, kunst- und kulturaffinen Methoden und kollaborativen Praktiken wollen wir vorhandene Potentiale aktivieren, neu entdecken, vernetzen, umstrukturieren und sozialräumliche Qualitäten schaffen. Über das gemeinsame, werkbasierte und handwerkliche Arbeiten von Studierenden und geflüchteten Menschen in der Caritas-Notunterkunft NordWestBahn zielt das Künstlerische Projekt "Displaced. Räume bilden" auf zukunftsfähige Formen des miteinander und voneinander Lernens. Lebensraum wird zum Bildungsraum, Bildungsraum zum Lebensraum - denn Räume bilden und mitbeeinflussen unser aller (Lern-)Verhalten ganz wesentlich. Die konkreten raumbezogenen Anforderungen, Nutzungs- und Rahmenbedingungen der Notunterkunft werden damit zum Katalysator einer bildungsrelevanten Raumproduktion.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Die LVA-TeilnehmerInnen dieses Semesters arbeiten eng mit den im Haus wohnenden geflüchteten Menschen, dem Caritas-Team der Hausleitung und wechselnden freiwilligen HelferInnen an räumlichen 1:1-Interventionen im Flüchtlingsnotquartier NordWestBahn, das bis zu 100 Menschen (vorwiegend Familien) beherbergt. Sie bringen ihre architektonisch-räumliche Expertise ein, um für die bereits seit Februar 2016 bewohnte und relativ gut ausgestattete Notunterkunft vielfältig nutzbare und aktivierende Gemeinschaftsbereiche zu schaffen (z. B. Kulturcafé, Spielräume, Bibliothek, Werkstätten, Außenräume). Der besondere Fokus liegt dabei auf dem produktiven, gemeinsamen und solidarischen Tun, auf dem "Raum Schaffen" für individuelle Fähigkeiten und bildungsrelevante Tätigkeiten. Das im wahrsten Sinn des Wortes "Bauen von Zukunft" ist in diesem Projektvorhaben ganz essentiell. Über die konkrete Verortung in der Alltagsrealität einer Notunterkunft soll aber auch erforscht werden, wie und was wir von Menschen mit Fluchterfahrungen über ihre räumlichen Bedürfnisse lernen können, welche (trans)disziplinären Diskurse, Strategien und Positionen es dazu gibt und schließlich, wie und ob man andere Herangehensweisen im Sinne von konkreten Utopien entwickeln kann.

Weitere Informationen

Einführung: Donnerstag, 06.10.2016  10:00h  1220 Wien, Nordwestbahnstraße 16

Die Lehrveranstaltung wird gekoppelt mit der Lehrveranstaltung "Frei-Raum-Kunst" (1h/1.5ects) und findet studienrichtungsübergreifend statt, in enger Kooperation und inhaltlicher Abstimmung mit dem Konzeptmodul der Raumplanung "Bildungsraum Stadt". Studierende der Architektur und der Raumplanung arbeiten gemeinsam mit den HausbewohnerInnen an den Konzepten, Ideen und Umsetzungen und bereichern mit ihrer jeweiligen Expertise wechselseitige Lernprozesse.

Je nach Baufortschritt des "Studios" in OpenMarx verlagern wir unser Tun im Laufe des Semesters dorthin und aktivieren das Studio als Begegnungs- und Werkraum für geflüchtete Menschen, die im benachbarten "Haus Erdberg" wohnen.

Von den teilnehmenden Studierenden erwarten wir großes Engagement abseits formaler Lernstrukturen und -orte, Begeisterung für handwerkliches Arbeiten (unterschiedlicher Art), sowie die Bereitschaft sich auf kooperative Prozesse und ein solidarisches Miteinander einzulassen. Weiters sind Studierende herzlich dazu eingeladen, sich mit eigenen Erfahrungen und bestehenden Kontakten im Bereich der solidarischen Arbeit mit geflüchteten Menschen einzubringen.

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Outcome vor Ort, prozessorientierte Dokumentation/Reflexion

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
künstlerisches Projekt WS 16_1712.09.2016 09:0026.09.2016 12:00

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

Handwerkliche Fähigkeiten, soziale Kompetenz

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch