Adolf Loos’ Werke und Schriften sind in Architektur, -theorie, -geschichte, sowohl als auch in Gender Studies in der Architektur mehrfach interpretiert. Die bekannteren Texte beinhalten oft eine Analyse von Loos in seiner Rolle als früher Proponent der architektonischen Moderne und/oder des Funktionalismus. Weniger allgemein bekannt, aber in Fachliteratur häufig besprochen und auffallend, sind die diversen Paradoxe in Loos’ Werk und Leben. Über diese wird, vielleicht aufgrund ihrer Unerklärbarkeit im Sinne einer historischen Narrative oder einer allgemein akzeptierten Metaebene der Jahrhundertwende, meist hinweggesehen. Diese Lehrveranstaltung spürt diesen Paradoxen nach und fragt welche Rolle die theoretische, dominierende Dichotomie zwischen Konzepten wie Privatheit und Öffentlichkeit, und den damit zusammenhängende Begrifflichkeiten wie Geheimnis/Offenbarung, Authentizität/Maskierung, Weiblichkeit/Männlichkeit, etc., in diesem Kontext spielen. 

Studierende werden eine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema verfassen. Genaue Forschungsfragen werden in Zusammenarbeit mit den Vortragenden ausgearbeitet und basieren auf einer zur Verfügung gestellten Literaturliste.
Der zweite Fokus der Lehrveranstaltung ist auf Methodologie und Methoden der Architekturforschung. Auch werden Studierende mit Prinzipien der Argumentation und des wissenschaftlichen Arbeitens (Recherche, Zitieren, Strukturierung einer schriftlichen Arbeit, wissenschaftliche Datenbanken, Tools für Bibliographie-Verwaltung, etc.) vertraut gemacht.

Die Lehrveranstaltung ist zweisprachig (Deutsch/Englisch) und gliedert sich in drei Teilen. Die Einheiten werden zu Semesterbeginn detaillierter bekanntgegeben.

a) Begleitete Recherche und Finden einer Forschungsfrage
b) Eigenständige Recherche und Schreiben einer wissenschaftlichen Kurzdarstellung (Abstract)
c) Zwischenpräsentation (in Form eines Referats) zum Stand der Dinge, Konstruktion des Argumentes und Erarbeiten der schriftlichen Arbeit

11.03.2014 9:00 Uhr - erste Einheit, Seminarraum Architekturtheorie

Schriftliche wissenschaftliche Arbeit. Abgaben Ende Juli 2014.