Josef Frank, der derzeit in diversen Ausstellungen in Wien gefeiert wird, hatte eine ganz besondere Einstellung zur Architektur. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen wie Le Corbusier oder zahlreiche Vertreter des Bauhauses, war er gegen die Standardisierung der Moderne, aber auch gegen das Konzept des Hauses als Gesamtkunstwerk.
Er wollte sich am Menschen orientieren und forderte daher eine unpathetische normale Einfachheit.
Daher lehnte er jegliche normative Formgebung oder Formalismen ab. In einem Text aus dem Jahr 1958 propagierte er stattdessen Akzidentismus, also ein gewisses Maß an Zufälligkeit, das er als essentiell für die Orte sah, an denen sich Menschen wohlfühlen.

Bei diesem Entwerfen geht es um die Untersuchung, ob Josef Franks ungewöhnlicher und pragmatischer Ansatz der Gestaltung, der keinen großen Anspruch auf Repräsentation erhebt, sondern die Bequemlichkeit und das Menschliche in den Mittelpunkt stellt, heute noch Gültigkeit besitzt - in einer Zeit, in der (beinahe) alles möglich zu sein scheint.
Thema dieses Entwerfens ist daher die Auseinandersetzung mit dem Werk Josef Franks und darauf aufbauend, das Design eines architektonischen (Gebrauchs-) Gegenstandes oder Objektes basierend auf einer Neuinterpretation der Frankschen Designkonzepte. Wir werden im Rahmen des Entwerfens digitale und analoge Modelle bauen.

Wir bieten zu diesem Entwerfen eine Exkursion nach Schweden an (9.-12.Juni)