Das Ausmaß mit dem das Auto die Städte und die Struktur unserer Siedlungen verändert hat, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Leben und Landschaft wurden und werden, ausgehend von den führenden Industrienationen, global motorisiert. Es ist davon auszugehen, dass eine ähnlich umfassende Veränderung wieder passieren wird.
In PKW übernimmt die Technik immer öfter das Steuer. Eine Gruppe aus Studierenden der Raumplanung und Architektur untersucht im Rahmen der Lehrveranstaltung die zunehmende Autonomisierung von PKWs. Wir verstehen das autonome Fahrzeug als die Entwicklung, die eine umfassende Neuorganisation des ruhenden Verkehrs ermöglicht und notwendig macht. Wie verhalten wir uns in einer Stadt, in der die Fläche parkender Autos frei wird? Darf man über Gegenstücke zu Shopping Mall und Vorstadt spekulieren? Die Antwort, die wir gemeinsam mit den Studierenden geben möchten ist, Man darf, Man muss – gerade an Universitäten.
In diesem Entwurfs/Projekt-Studio werden Studierende gemeinsam mit einem Team an Vortagenden und externen Experten daran arbeiten mögliche Auswirkung der Technologie des autonom fahrenden PKW auf die Siedlungsstruktur zu untersuchen. Ausgehend von einem ersten Szenario wird das ganze Semester daran gefeilt ein möglichst komplettes und zusammenhängendes Gefüge zu erstellen. Die erste Idee wird immer weiter geschärft, sodass sie realistisch erscheint.
„Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge,“ behauptet Ludwig Wittgenstein. Stimmen wir dem zu, dann ist Stadt nicht eine Sammlung von Dingen, von Gebäuden und Straßen, sondern die Summe der Fakten. Urbane Fakten können viele Formen annehmen – bestehende materielle Bedingungen; entstandene soziale Konventionen; durch Gesetze festgeschriebene gemeinschaftliche Normen. Auf der Basis von Wittgensteins Aussage lassen sich auch Szenarien entwerfen. Wir betrachten die Stadt als holistische und historisch geformte Menge – vom Maßstab des einzelnen Hauses, zur Nachbarschaft, bis zu regionalen Raumplanung.
Präsentiert wird öffentlich. Umfang und Ausmaß der notwenigen Unterlagen für die Abgabe werden an die gewählten Szenarien und Programme angepasst.