Kollaboratives Arbeiten bezeichnet einen intensiven Prozess, der das gemeinsame Erarbeiten / Bearbeiten / Entwickeln von Themen / Ideen / Lösungen in den Mittelpunkt stellt. Wann, wo und wie sich Einzelne in die Gruppenarbeit einbringen, ob zeitgleich oder zeitversetzt, ob mit gleichen oder komplementären Themen, muss innerhalb der Arbeitsgruppe bestimmt werden. Schaffensprozesse werden so neu gestaltet und Prioritäten müssen übereinstimmend formuliert werden. Als Methode verfügt Kollaboratives Arbeiten über ein hohes Potential, das in der Vorlesungsübung u.a. als ein wichtiger Baustein für disziplin-übergreifendes Arbeiten und Forschen angewendet werden soll. Vielfältige online-gestützte Tools stehen zur Umsetzung der Arbeitsweise bereits zur Verfügung. Gleichzeitig werden die Angebote des freien Marktes auch im Bereich Ausbildung und Forschung ständig erweitert. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden hier einen Überblick zu geben und durch Training die Kompetenz für Kollaboratives Arbeiten zu vermitteln.
Neben der Methodenvermittlung dient ein Thema aus der Architekturforschung als inhaltlicher Rahmen für die Vorlesungsübung. Im Vorlesungsteil werden verschiedene Tools für Kollaboratives Arbeiten vorgestellt. Anhand einer Reihe von Fachvorträgen aus der Architekturforschung analysieren die Studierenden das Potential für die Arbeitsmethode und schlagen passende Tools für eine mögliche Bearbeitung vor. Im Übungsteil wird ein eigenes Forschungs- / Recherchethema ausgewählt und als Gruppe unter Anwendung online-gestützter Tools bearbeitet.
Den thematischen Rahmen der Vorlesungsübung im Sommersemester 2019 bildet die Altstadt von Matera in Süditalien.
Die Stadt ist geprägt durch ihre in den Felsen der Hochebene Murgia gebauten Höhlensiedlungen. Die Sassi genannten Höhlenquartiere in der Altstadt Matera`s zeugen mit ihrer (Negativ-) Architektur der Höhlenwohnungen, Läden und Werkstätten, ausgefeilten Wasserversorgungssystemen sowie reicher sakraler Bildkunst in den vielen Felsenkirchen von einer langen Tradition menschlicher Nutzung. Als ein außergewöhnliches Beispiel für eine vollständig erhaltene Höhlensiedlung, die zu den ältesten Städten der Welt zählt, wurde die Altstadt von Matera 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und erlangte internationale Berühmtheit. 2019 steht Matera als europäische Kulturhauptstadt erneut im Fokus interessierter Besucher aus aller Welt.
Mit präzisen Analysen vor Ort, die sich von der Auseinandersetzung mit Einzelobjekten historischer (Negativ-) Architektur bis zur Stadtbauaufnahme zur Erhellung historischer und zeitgenössischer urbaner Phänomene erstrecken können, erstellen die Studierenden ihre Materialbasis für das kollaborative Bearbeiten einzelner Themen.
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Einführungsveranstaltung: 13.03.2019, 16:00-18:00 Uhr, Sem. 251-1
weitere Termine immer mittwochs, 16:00-18:00 Uhr, Sem. 251-1
20.03.2019: Gastvortrag von Mag. Dr. Alexander Sokolicek (ÖAI / ÖHI Rom): Matera und die Basilikata: Geschichte einer Landschaft
20.03.2019: Alltag im historischen Matera. Diskussion mit Architekt Angelo Stagno (Büro ohne)
12.-19.04.2019 > Exkursion nach Matera über Rom (Anreise Rom am 11.04. abends)
12.04.2019: Studientag am ÖHI in Rom: Kirchen, Katakomben, Synagogen: Christen und Juden im antiken und nachantiken Italien, Beginn: 11:00 Uhr
mit Vorträgen von: Norbert Zimmermann (DAI Rom), Irmengard Mayer (TU Wien), Alexander Sokolicek (ÖAI / ÖHI Rom):
http://www.oehirom.it/it/kirchen-katakomben-synagogen
Nachmittags Besuch der Domitilla Katakombe
Endpräsentation: 05.06.2019
Finale Abgabe des Papers: 19.06.2019