Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, konkrete wissenschaftliche Fragestellungen zu dem Themenfeld Architektur und Intersektionalität zu entwickeln und selbständig mit geeigneten Methoden zu bearbeiten. Diese Vorbereitung auf Grundlagenforschung und künstlerische Forschung wird anhand einer Seminararbeit von 40.000 Zeichen demonstriert.
Bild links: Mierle Ukeles Laderman (Künstlerin), "Manifesto for Maintenance Art", Bild rechts: aktivisitisches Kollektiv migrantas
Reproduktive Arbeit spielt eine wichtige Rolle in der Stadt: ohne die Reinigung unserer Wohnungen, Büros und Strassen, die Pflege von Alten und Kranken, oder die Betreuung von Kindern lässt sich unser derzeitiges Leben in der Stadt kaum vorstellen.
Durch die COVID-19 Pandemie rücken diese Arbeiten in den Mittelpunkt und werden ihre Widersprüche sichtbar. Sie zeigt wie sehr unsere Gesellschaft von unterbezahlten reproduktiven Arbeiten wirtschaftlich und existentiell abhängig ist; und sie zeigt die widrigen Bedingungen, unter denen diese Arbeiten gemacht werden. Dabei wird ein großer Teil der jetzt als systemrelevant bezeichneten Arbeiten vor allem von Frauen und Migrant*innen gemacht!
Im Seminar versuchen wir die komplexen Zusammenhänge von reproduktiver Arbeit in der Stadt, Gender und Migration zu verstehen in dem wir die unterschiedlichen Aspekte beleuchten und sie mit einander in Verbindung setzen. Dazu schauen wir uns die Arbeiten von Künstler*innen und Kurator*innen, Theoretiker*innen, Geograph*innen, Aktivisit*innen und Stadtplaner*innen an.
Die Lehrveranstaltung beruft sich grundsätzlich auf eine affirmative Pädagogik (nach Rosi Braidotti).
Dabei bestehen die wesentlichsten Teile aus Text-, Buch- und Vortragsdiskussionen, Exkursionen, diskursiver Entwicklung der eigenen Fragestellung, welche auch zeichnerische Methoden involviert, sowie Workshops, die den Umgang mit wissenschaftlichen Quellen sowie das Verfassen von Abstracts praktisch einüben. Einzelbesprechungen sind zusätzlich zum Seminar möglich wenn erforderlich.
Die Details zu den Inhalten der einzelnen Termine werden beim ersten Termin bekanntgegeben.
16. Oktober 10-12 Einführung
23. Oktober 10-12 online
6. November 10-13 Besuch der Ausstellung Nach der Flucht https://initiative.minderheiten.at/wordpress/wp-content/uploads/2020/09/Nach-der-Flucht_Folder.pdf
13. November 10-12 online
20. November 10-12 online
4. Dezember 10-13 Stadtteilspaziergang
11. Dezember 10-12 online
18. Dezember 10-12 online
8. Jänner 10-13 Vorstellung der eigenen Arbeit
15. Jänner 10-12 online
22. Jänner 10-12 online
29. Jänner 10-12 online
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)
Anwesenheit und aktive Teilnahme am Seminar sowie eine selbständig verfasste Seminararbeit von etwa 40.000 Zeichen.
Für jedes einzelne Seminar ist ein Text vorab zu lesen. Texte, die im Seminar besprochen werden, werden mindestens eine Woche vor den Terminen bereitgestellt (im TISS hochgeladen).
Mierle Ukeles Laderman (Artist): Manifesto for Maintenance Art 1969! & Touch Sanitation (1979-80) Andreas Petrossiants: Mierle Laderman Ukeles’ Maintenance and/as (Art) Workhttps://www.pismowidok.org/en/archive/2018/21-invisible-labor/mierle-laderman-ukeles-maintenance-andas-art-work Ila Bêka & Louise Lemoine: Koolhaas Houselife Chandra Talpade Mohanty, Feminism Without Borders: Decolonizing Theory, Practicing Solidarity (Durham: Duke University Press, 2003) Elke Krasny: WORKING TOGETHER: TOWARD IMAGINED COOPERATION IN RESISTANCEBell Hooks: “Homeplace:A Site of Resistance.” In Yearning: Race, Gender, and Cultural Politics. Boston, MA: South End Press, 41 – 49., 1990 Parrenas, Rhacel. S. 2008. The Force of Domesticity: Filipina Migrants and Globalisation. New York: New York University Press.http://eprints.lse.ac.uk/100993/3/Race_space_and_architecture.pdf) Vergès, Françoise. 2019. “Capitalocene, Waste, Race, and Gender.” e-flux journal, no.100, https://www.e-flux.com/journal/100/269165/capitalocene-waste-race-and-gender. The Grand domestic Revolution GOES ON at Casco, Utrechthttps://casco.art/en/archive/the-grand-domestic-revolution-goes-on-0 Jenny Richards: “We Build Families - The Aesthetics of Domestic Labour” in Critical Cities 4, London: Myrdle Court Press, 2014. Tithi Bhattacharya: Social Reproduction Theory. Remapping Class, Recentering Oppression Doina Petrescu and Kim Trogal: THE SOCIAL (Re)PRODUCTION OF ARCHITECTURE. POLITICS, VALUES AND ACTIONS IN CONTEMPORARY PRACTICE
Field: 7 "Becoming a Feminist Architect" http://field-journal.org/portfolio-items/field-7-becoming-a-feminist-architect/
Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit englischsprachigen Texten und Interesse an einer inkludierenden Architektur.