- Auseinandersetzung mit dem konzeptionellen, raumbezogenen Arbeiten und ziel- und aufgabenbezogene Anwendung des in den Grundlagenveranstaltungen erworbenen methodologischen, instrumentellen Wissens
- Vertiefung der Fähigkeiten im raumplanerischen Entwerfen im Sinne eines querschnittsorientierten, integrativen und anwendungsbezogenen Handelns
- Befähigung zu einer eigenständigen, problem- und aufgabenbezogenen planerischen Arbeit.
Die kleine Mittelstadt
Leoben ist mit rund 25.000 EinwohnerInnen die zweitgrößte Stadt der Steiermark und mit den genachbarten Gemeinden Bruck an der Mur und Kapfenberg mit gemeinsam rund 64.000 Menschen Teil einer kräftigen Agglomeration in einer strukturschwachen Region. Die obersteirischen Bezirke müssen in den kommenden Jahrzehnten mit großen Verlusten in den Bevölkerungszahlen rechnen. Dem Bezirk Leoben wird bis 2050 ein Bevölkerungsrückgang von -15,6% prognostiziert (Quelle: Steirische Statistiken, Heft 5/2016). Gleichzeitig ist die Stadt Leoben selbst als Standort für Bildung, Forschung und Entwicklung höchst innovativ und zukunftsfähig und vermag es, diese demografischen Veränderungen aktiv zu gestalten und diesen Bevölkerungsrückgang auf ein Minimum einzudämmen.
Transformation durch Innovation
Die Nutzungsschwerpunkte in der Region sind ganz klar geprägt von der Montan-, Papier- und Metallindustrie. Große Leitbetriebe wie das VOEST-Werk Donawitz tragen maßgeblich zu diesem Schwerpunkt bei. Investitionen in den vergangenen Jahren führten hier und in anderen Betrieben zu einer massiven Modernisierung, zu Produktivitätssteigerungen und Stabilisierungen des Wirtschaftsstandorts Leoben. Der Anteil der Aktivbeschäftigten im industriell-gewerblichen Sektor lag 2010 bei 41,3 % und damit deutlich über dem der Steiermark (30,3 %) und dem Österreichs (20,1 %).
Einen weiteren Schwerpunkt findet man auch im Sektor Forschung und Entwicklung. Mit der Montanuniversität Leoben (MUL), Impuls- und Kompetenzzentren und einem gut ausgebautem Forschungscluster ist Leoben höchst erfolgreich in der Vernetzung von Wissenschaft, Forschung und Entwicklungen. Die Region ist eine der F&E-stärksten Regionen Österreichs.
Ein Bild für das große Ganze
Das kommende Projekt 2 setzt sich mit genau dieser Ambivalenz aus moderatem Bevölkerungsrückgang und hoch dynamischen Standortentwicklungen auseinander. Ziel ist es, über eine gesamthafte und gesamträumliche Auseinandersetzung, diesen Entwicklungsprozess aktiv zu gestalten und einen Mehrwert für alle Beteiligten herzustellen. Unsere Aufgabe wird es sein, einen Teil dieser Stadt unter Berücksichtigung der aktuellen lokalen Situation und geschichtlichen Entwicklung lesen zu lernen und hierfür eine gemeinsame Zukunft abzustecken.
Um hierfür eine langfristige Perspektive zu zeigen, die möglichst viele unterschiedliche Interessenslagen, Trends, teilräumliche Aspekte und sektorale Anforderungen bündelt, müssen Bilder generiert werden, die es vermögen, diese Zusammenhänge neu zu verhandeln – letztlich braucht es ein Verständnis für das große Ganze. All dies läuft auf die Erstellung eines räumlichen Entwicklungskonzeptes hinaus, um für die Stadtgemeinde Leoben einen ganzheitlichen Umgang zu finden, der sie als Teil ihrer Region versteht und zugleich Grundlagen für quartiersbezogene Entwicklungen schafft.
Kommunale und regionale Planungsinstrumente, -institutionen
Grundlagenwissen und methodische Zugänge, um sich selbstständig einen Überblick zu sozialen, ökologischen und ökonomischen Situation von Gemeinden und Regionen zu verschaffen
GIS / Plangestaltung