Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, in Teamarbeit ein architektonisches Projekt zu konzipieren, entwerfen, auszuarbeiten und dieses in der Folge auch eigenhändig in die gebaute Realität zu übersetzen.
Das Ziel von Design-Build Projekten ist dabei aber nicht darauf reduziert, ein Bauwerk zu realisieren, es geht vielmehr darum, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, die unmittelbaren Auswirkungen ihres Denkens, Kommunizierens und Handelns in einem breiteren Kontext zu erleben und verstehen.
Das CARLA Mittersteig in Wien Margareten ist Wiens größter innerstädtischer Second-Hand Laden. Auf über 4.000 m2 Verkaufsfläche bietet dort die Caritas in vier großen Hallen viel Platz zum Stöbern und Staunen. Das Sortiment reicht von Kleidungsstücken und Einrichtungsgegenständen über Geschirr und Haushaltsgeräte bis hin zu einer vielfältigen Bücher- und Antiquitätenabteilung.
Im Zuge eines Relaunches sollten nun die Verkaufsflächen neu organisiert und gestaltet werden. Auch der Innenhof, der derzeit ausschließlich als Kunden-Parkplatz genutzt wird, sollte durch eine Umgestaltung zum Verweilen einladen. Ein kleines Nebengebäude im Innenhof könnte in Zukunft zu einem Cafe adaptiert werden.
Das Design-Build Projekt „CARLA Mittersteig“ umfasst nicht nur die Konzeption, Entwurfs- und Ausführungsplanung, sondern auch die eigenhändige Übersetzung des Geplanten in die gebaute Realität. Zwischen der ersten Skizze und der Fertigstellung des Gebauten, gilt es für die beteiligten Studierenden vielfältigste Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. Die Studierenden arbeiten dabei kollaborativ, als großes Team, und tragen kollektiv die Verantwortungen und Konsequenzen ihres Handelns. Sie lernen mit kleinen Budgets, engen Zeitplänen und unerwarteten Problemen umzugehen. Die Kommunikation innerhalb des großen studentischen Teams spielt genauso eine wichtige Rolle, wie auch das Kommunizieren und Interagieren mit der realen Bauherrin und deren MitarbeiterInnen.
Ein wesentlicher Aspekt von Design-Build Projekten ist, dass sämtliche Planungs- und Bauleistungen durch dieselben handelnden Personen ausgeführt werden und nicht, wie in der gängigen Architekturpraxis üblich, eine strenge Trennung von „Entwerfen“ und „Bauen“ besteht. So hat man die Möglichkeit, den Entwurf einhergehend mit dem Bauprozess zu entwickeln.
„Design-Build“ ist eine projektbasierte, handlungsorientierte Lehr- und Forschungsmethode, bei der die unmittelbare, praktische und vor allem eigenhändige Umsetzung einer konkreten Planungs- und Bauaufgabe einen vielschichtigen Lernprozesses für die beteiligten Architekturstudierenden bietet.
ACHTUNG:
DIE BAULICHE UMSETZUNG DES ENTWURFES IST INTEGRALER BESTANDTEIL DER ENTWURFSÜBUNG UND FINDET IM MÄRZ/APRIL 2023 STATT.
Begleitende LVAs:
Folgende Lehrveranstaltungen können zusätzlich im Zuge der baulichen Umsetzung absolviert werden:
253.747 Workshop Wohnbau Design Build, 2023S, UE, 2.5h, 3.0EC
253.949 Kollaboratives Arbeiten, 2023S, VU, 2.0h, 3.0EC
Termine:
KICK OFF: Donnerstag, 6.10.2022 / 14.00
Das wöchentliche JOUR FIXE findet jeden Donnerstag um 14.00 statt.
INTENSIVPHASE Konzeptentwicklung: 14.-24.11.2022
INTENSIVPHASE Ausführungsplanung: 9.-19.01.2023
BAUPHASE: 01.03.2023 - 28.04.2022
ERÖFFNUNG: 05.05.2023
Die Übersetzung des Entwurfs in die gebaute Realität ist der finale Leistungsnachweis der Übung.
Handwerkliches Geschick ist natürlich von Vorteil, es ist aber nicht zwingend notwendig, dass alle TeilnehmerInnen bereits über handwerkliche Vorkentnisse verfügen. Ein wesentlicher Grundgedanke von design-build Projekten ist schließlich „learning by doing“.