251.747 Einführung in die interdisziplinäre Forschung in der Architektur mit Schwerpunkt auf Kulturräume und kulturelle Identitäten
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2018S, VU, 2.0h, 3.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 2.0
  • ECTS: 3.0
  • Typ: VU Vorlesung mit Übung

Ziele der Lehrveranstaltung

Architekturdokumentation als Forschungsgebiet umfasst weit mehr als das  Vermessen von Gebäuden mit dem Ziel Pläne und Zeichnungen zu produzieren. Die Bauten sollten im Sinne eines modernen Forschungsansatzes weit vielschichtiger interpretiert werden. Sie sind nicht nur technische Konstruktion, sondern auch Träger und Ausdruck geschichtlicher Ereignisse und Erinnerungen,  gesellschaftlicher Werte, aber auch das Produkt ihres weiteren menschlichen, ökonomischen  und natürlichen Umfeldes. Um alle diese Faktoren im Forschungsprozess berücksichtigen zu können, bedarf es eines multidisziplinären Forschungsansatzes, bei dem Argumente anderer akademischer Disziplinen, wie Anthropologie, Soziologie, Geschichte oder auch Ökologie berücksichtigt werden. Im Rahmen größerer Forschungsprojekte geschieht dies unter Einbeziehung der jeweiligen Experten. Im Laufe der Lehrveranstaltung wird Augenmerk auf das Einbinden von Gesichtspunkten nicht nur der Architekturforschung sondern auch anderer Disziplinen gelegt. Die TeilnehmerInnen der LVA werden zwar mit architektonischem Schwerpunkt forschen und ihre Ergebnisse erarbeiten, jedoch auch Quellen und Methodologien anderer akademischer Fachrichtungen einbinden. Das Ziel ist, einen wissenschaftlichen Artikel gemäß den Standards internationaler Konferenzen zu erarbeiten.

 

 

Ziel:

- Einführung in sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte der Architekturforschung

- Vermittlung methodischer Werkzeuge, um empirische Feldstudien selbständig durchführen und die Ergebnisse verständlich aufbereiten zu können.

Förderung eines besseren Verständnisses für das Verhältnis der BewohnerInnen zu ihrer gebauten Umgebung. Dadurch sollten zukünftige ArchitektInnen konkreter auf die Bedürfnisse und Anforderungen der NutzerInnen von Architektur reagieren können.

 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Semesterthema:

Historic Fortress of Amasra in the Black Sea Region of Turkey. Architectural Heritage and Culture

Die byzantinische und genuesische Festungsanlage von Amasra an der türkischen Schwarzmeerküste ist im Sommersemester 2018 Thema des Moduls Cultural Spaces und soll hinsichtlich ihrer architektonischen, urbanen und landschaftlichen Merkmale und Potentiale für eine nachhaltige, denkmalgerechte Erhaltung und zukünftige Nutzung unter den Bedingungen des Welterbe-Status untersucht werden.

Die antike Küstenstadt Amastris wurde an einer natürlichen, topografisch äußerst günstigen Doppelbucht an der Südküste des Schwarzen Meeres angelegt. Historische Zeugnisse reichen bis in die Zeit einer milesischen Kolonie zurück. Im Stadtbild sind bis heute die architektonischen Reste hellenistischer, römischer und byzantinischer Bauten sichtbar. Der Ort ist durch hohe Berge vom Hinterland getrennt und war vor allem auf dem Wasserweg zu erreichen. An den Hauptseerouten von Byzanz über das Schwarze Meer gelegen, hatten Häfen und Schifffahrt vorrangige Bedeutung für die lokale Wirtschaft (Thunfischfang, Export von Holz) und militärische Nutzung.

Die byzantinische Festungsanlage wurde ab dem 7.-9. Jahrhundert in mehreren Bauphasen, teilweise auf älteren Fundamenten und unter reichlicher Verwendung antiker Spolien (Architekturfragmente und vor allem massive Quader) errichtet. Die Stadt wurde Bischofssitz mit Kirchenbauten innerhalb und außerhalb der Befestigung. Unter genuesischer Herrschaft im ausgehenden 14. Jh. hatten Amasra und die Festung Bedeutung als sicherer Hafenplatz sowie als Zwischenstation für den Fernhandel über das Schwarze Meer. Ab 1460 kommt Amasra unter osmanische Herrschaft.

Die den Häfen zugewandten, heute noch bis zu 10m hoch erhaltenen Mauern der Zitadelle sind mit Rechtecktürmen verschiedener Größe befestigt. Dieser Hauptmauer ist eine Vormauer vorgelagert. Drei gesicherte Haupttore führten in die Burg, in der sich heute neben moderner Bebauung und den traditionellen, für die türkische Schwarzmeer-Region typischen Holzhäusern auch noch weitere byzantinische Gebäude bzw. Ruinen befinden. Die Burg von Amasra ist seit 2013 im Rahmen des Antrages „Trading Posts and Fortifications on Genoese Trade Routes from the Mediterranean to the Black Sea” auf der Tentative List des UNESCO Weltkulturerbes eingetragen.

Weitere Informationen

EINFÜHRUNG: Montag 05.03.2018 10:00 Seminarraum 251

Die Lehrveranstaltungen zu dem Modul werden mittwochs zwischen 09:00-13:00 und 14:00-18:00 im Seminarraum 251 abgehalten.

Exkursion an die türkische Schwarzmeerküste vom 07.-15. April 2018

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Zur Auswahl steht: Schwerpunkt 1) Gebäudeanalyse oder 2) Stadtanalyse:

Bei 1)

- Zusammenfassung der Ergebnisse der Feldstudie in einer Mappe und
- Verfassen eines wissenschaftlichen Artikels, welcher bei einer internationalen Konferenz eingereicht werden könnte
- Präsentation des Papers in Pecha Kucha Format


und in LVA LVA 251.748 Vergleichende Architekturgeschichte - Bedeutung von Kulturraum und Identität in der Architektur:
- Zusammenfassung der Ergebnisse der Feldstudie in einer Mappe 

Bei 2)

- Zusammenfassung der Ergebnisse der Feldstudie in einer Mappe

und in LVA 251.748 Vergleichende Architekturgeschichte - Bedeutung von Kulturraum und Identität in der Architektur:

- Zusammenfassung der Ergebnisse der Feldstudie in einer Mappe und
- Verfassen eines wissenschaftlichen Artikels, welcher bei einer internationalen Konferenz eingereicht werden könnte
- Präsentation des Papers in Pecha Kucha Format

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
01.03.2018 00:00 08.03.2018 00:00 15.03.2018 00:00

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Begleitende Lehrveranstaltungen

Vertiefende Lehrveranstaltungen

Weitere Informationen

  • Anwesenheitspflicht!

Sprache

Englisch