(Mafalda Millies & Roya Sachs, Virtually There - A performance inspired by Oskar Schlemmer's Triadic Ballet, 2016 © Eliza Soros / Bearbeitung: Daedalus Observatory, 2018)

Mobile Statues

In diesem Entwerfen üben wir uns in vielem: wir werden observieren und spekulieren, erkunden und erfinden; und wir werden 'mobile yet immobile' Möbel-Entwürfe gestalten – eine Kollektion architektonischer Objekte komponiert und ins Spiel gebracht in unserem kontemporären Kosmos. In Gruppen zu je zwei Personen ver- und erarbeiten wir in mehreren angeleiteten Aufgaben verschiedenste Materialien (Texte, Bilder, Zeichnungen, Objekte) und kombinieren dabei ausgewählte Techniken (analog und digital) – das finale Produkt / die finale Abgabe wird ein reicher Katalog der gesammelten Arbeit jedes Teams.

Unser Raum dafür ist das Daedalus Observatory!
Mehr dazu hier: www.daedalusobservatory.net
 

 
Er wartete eine ganze Weile bevor er sich auf den Weg machte, "langsam und schweigend vom Kamin bis zum Fenster, so schwer, daß die Dielen krachten, wie eine Statue aus Stein."1 Ein Gast in Hermes und Hestias Heim und ja, 'wie eine Statue', richtig!? Mobile Statuen, "diese Dinge gibt es nicht wirklich: eine Statue kann sich nicht bewegen oder sprechen; kann keine Geschichten erzählen, tanzen oder Arbeit verrichten; sie kann sich nicht zu ihrem Betrachter wenden und auch nicht von ihm entfernen, nicht ihrer Starrheit entkommen noch ihrer Ruhe verwehren. Eine Statue ist nahezu per Definition im Stillstand begriffen. [...] Und dennoch, diese Dinge passieren"2 und wir können ebenso, nahezu per Definition, sagen 'Statuen sind gebaut um Dinge zu vergegenwärtigen', um "sie in unserem Raum (nicht uns in ihrem) vorzustellen [...] sie treten in unser Leben."3 Ob überraschend oder erwartet, sie sind daedalische Gäste, endlich und unbegrenzt zugleich.

Das Mobile Statues Design Studio ist ein architektonisches Möbel-Projekt auf der Suche nach zweckmäßigen Kompositionen – zeitgenössischen Figuren mit dem Vermögen Zufall und Notwendigkeit in sich zu vereinen. Wir trainieren uns in einer kritischen sowie erfinderischen Praxis und werden in einer Serie von spekulativen Methoden eine multimaterielle Choreographie erarbeiten – einen abstrakten Reigen, eine eklektische Show pygmalionischer Kraft.
 

1   Victor Hugo, Les Miserable, Karl Vogels Verlag, 1920
2   Kenneth Gross, The Dream of the Moving Statue, Cornell University Press, 1992
3   Benjamin Alexander, Das Passagen-Werk, Suhrkamp Verlag, 1991
 

Dieser Kurs ist Teil der:
Mobile Yet Immobile Series