Vernakuläre Architektur lässt sich als indigene Architektur umschreiben. Sie basiert auf eigenständigen Traditionen, anstatt auf konkreten Planungen durch die Person eines Architekten. Spätestens seit der Publikation "Architecture without architects" von Bernhard Rudofsky (1964) hat die Thematik der vernakulären Architektur auch in Architektenkreisen Interesse gefunden und bildet heute einen wesentlichen Bestandteil der diskursiven Auseinandersetzung mit Architektur.
Das Wesen von vernakulärer Architektur ist durch unterschiedliche kulturelle und natürliche Einflüsse bestimmt. Neben sozialen oder wirtschaftlichen Kriterien ist für ihre Entwicklung auch die Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe von entscheidender Bedeutung. Das Wissen über bestimmte Materialeigenschaften und die Verarbeitung bestimmter Materialien ist ein grundlegender Aspekt von vernakulärer Architektur, was im Rahmen dieses Seminars anhand von nationalen und internationalen Beispielen vermittelt wird.
Ziel der Lehrveranstaltung:
Die Vermittlung eines Grundverständnisses für vernakuläre Architektur und für einzelne ihr Wesen beeinflussende Komponenten. Studenten und Studentinnen sind fähig bestimmte Materialien und Verarbeitungstechniken in deren vernakulärem Kontext zu verstehen und zu klassifizieren. Sie werden auch mit Nachnutzungsmöglichkeiten und der Modernisierung von Bautraditionen konfrontiert.
Das Seminar "Vernakuläre Architektur" wird mit jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkten abgehalten.
Studenten und Studentinnen beschäftigen sich vertieft mit bestimmten Materialen und Verarbeitungstechniken unter den oben genannten Schwerpunkten. Exkursionen zu Freilichtmuseen und Handwerksbetrieben begleiten diese Lehrveranstaltung (nähere Angaben dazu im Rahmen der Einführungsbesprechung). Ein Schwerpunkt in dieser Lehrveranstaltung sind Materialien und deren Verarbeitung unter folgenden Aspekten:
- Architekturgeschichte
- Baudokumentation
- Materialeigenschaften
- Verarbeitung
- moderne Adaptierung
Beginn:
Die Einführung zur Lehrveranstaltung findet am 4.10.2018 um 17:00 CT im Seminarraum 251 statt.
Weitere Termine werden bei diesem Einführungstermin zusammen festgelegt.
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)