Die Lehrveranstaltung untersucht Räume der Zusammenarbeit, Solidarität, Regeneration und des Überlebens, die in der Produktion von Wissen über Architektur wenig Beachtung finden.
Entlang eines feministischen Ethos wird untersucht, wie Wissen um Räume generiert wird und welche Räume für gemeinschaftliche Strategien notwendig sind. Anhand von künstlerischen Arbeiten, sozialräumlichen Projekten und theoretischen Konzepten werfen wir einen Blick auf unterschiedliche Genealogien, Prozesse, Organisationen und Machtrelationen dieser Räume.
Ergebnis dieser mehrdimensionalen Auseinandersetzungen wird eine theoretische schriftliche Arbeit sein.
A Room of One's Own
Abbildung: Exclude me in – MYCKET with Maja Gunn and The New Beauty Council, http://www.mycket.org/CLUBSCENEN-ACT-4-EXCLUDE-ME-IN
Wrong_All that you know is now wrong
All you’ve been taught is now wrong
So what’s the point of this song if everything you know is now
wrong?
All that you’ve thought it’s now wrong
All you’ve been taught was always wrong
So even though you probably knew it all along
All that you’ve thought was always wrong
All that you are doesn’t belong
All you will be was always wrong
I don’t wanna prove all of you wrong
But everything you know was always wrong
All that I am doesn’t belong
All I will be doesn’t belong
So what’s the point of all of my songs if everything I know is now wrong?
- Simona Castricum in der Performance When Program is the Enemy of Function, https://www.youtube.com/watch?v=WDnn9a6GAzY
Viringia Woolf hat 1929 im viel zitierten und weit bekannten Essay ‘A Room of One´s Own’ als Pionierin in der Literatur einen eigenen Raum für produktives Schaffen gefordert. Die Lehrveranstaltung wagt es, im Jahr 2018 dieses Essay neu zu lesen und mit einer Vielzahl von Beispielen zu beleben. So untersuchen wir also Räume, in denen sich Akteur_innen treffen, um alternative Visionen von Leben und Raum zu erarbeiten, oder einfach nur um ihr Überleben in einer feindlichen Umwelt gemeinsam zu sichern und Vorzüge des Kollektivs zu nutzen. Raum wird als Voraussetzung von Produktivität verstanden, und die Akteur_innen und Raum als dynamische Allianz. Dabei werden auch hybride, transdisziplinäre und intersektionale Formen von Wissen- und Raumproduktion mithilfe von verorteten und kulturell verankerten Mikro-Narrativen und –Praktiken untersucht. Methodisch wird ein kreativer Umgang mit Raum und Text unterstützt.
Teile der Lehrveranstaltung sind auch eine Exkursion in die Herbststraße 15, einen offenen Raum für die lokale Nachbarschaft, und das Event Architecture & Feminisms mit internationalen Gästen.
Termine:
Mi 14.3. 10.00-13.00 EinführungDo 15.3. 19.00-20.00 Vortrag Hélène Frichot Fr 16.3. 19.00-21.00 Architecture & Feminisms internat. Präsentationen Mi 21.3. 10.00-13.00Mi 11.4. 10.00-13.00 Mi 18.4. 10.00-13.00Mi 2.5. 10.00-15.00 ExkursionMi 9.5. 10.00-13.00 Mi 16.5. 10.00-13.00Mi 23.5. 10.00-13.00Mi 30.5. 10.00-13.00 Mi 20.6. 10.00-13.00
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: https://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/ukanzlei/Lehre_-_Leitfaden_zum_Umgang_mit_Plagiaten.pdf
Schriftliche theoretische Arbeit, mind. 40.000 Zeichen, auf Deutsch oder Englisch. Experimentelle Herangehensweise erwünscht.
Für jedes einzelne Seminar ist ein Text vorab zu lesen. Texte, die im Seminar besprochen werden, werden mindestens eine Woche vor den Terminen bereitgestellt.
Vorläufige Literaturliste:
Rosi Braidotti, Nomadic Subjects: Embodiment and Sexual Difference in Contemporary Feminist Theory (2. Ausgabe). New York: Columbia University Press, 2011.
Judith Butler, ‘Grievability’, in We Shout and Shout but no one Listens: Art from conflict zones, hrsg. Frederikke Hansen und Tone Olaf Nielson, CAMP Ausstellungskatalog 2017, S. 13-19.
Simona Castricum, ‘When Program is the Enemy of Function… Gender-Nonconforming Experiences of Architectural Space’, Architecture and Culture 5 (3), 2017, S. 371-382.
Hannah Le Roux, ‘Bunna Without Borders: Coffee/Making as Relational Space’, Architecture and Culture 5 (3), 2017, S. 463-485.
Donna J. Haraway, ‘Wir sind immer mittendrin’, in Die Neuerfindung der Natur, Frankfurt/Main und New York: Campus Verlag, 1995, S. 98-122.
Joyce Hwang, ‘Toward an Architecture for Urban Wildlife Advocacy’, Biophilic Cities Journal 1(2), 2017, S. 24-30.
Nicholas Mirzoeff, ‘Walls’, in We Shout and Shout but no one Listens: Art from conflict zones, hrsg. Frederikke Hansen und Tone Olaf Nielson, CAMP Ausstellungskatalog 2017, S. 22-25.
Jane Rendell From, In and With Anne Tallentire. field 7(1), 2017, S. 13-38.
Virginia Woolf, A Room of One´s Own, Read Books Ltd., 2016.