Die Lehrveranstaltung erarbeitet einen Überblick über die Stationen des Weges moderner Architektur in Iran vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kulturhistorischer Veränderungen. Dabei wird die in außereuropäischen Ländern häufige Debatte um "einheimische Traditionen" und "neue westliche Positionen" und Identität in der Architektur thematisiert.
Anders als in der westlichen Welt, wo die moderne Architektur aus der kulturellen und technischen Entwicklung eigener architektonischer Überlegungen und Bemühungen entsprang, reflektiert die "Moderne" in vielen außereuropäischen Ländern den Beginn eines Bruchs mit der eigenen Baukunst. Dieser Einschnitt hing in den meisten Länder mit politischen Veränderungsprozessen zusammen. Er führte zunächst durch einzelne Projekte, Ereignisse und Personen und später flächendeckend zur Veränderung von Formen und Konzepten der Architektur. In der LVA wird die iranische Architekturszene zwischen den 1920er bis heute beispielhaft für solche tiefgreifenden Veränderungsprozesse betrachtet, architekturgeschichtliche Entwicklungen werden in einem kulturhistorischer Kontext verfolgt. Auch die Projekte der österreichischen Architekten wie Hans Hollein oder Wolf Prix in Iran und deren gegenseitige Einflüsse werden thematisiert.
Methoden: Nach einer Einführung zu Positionen und Entwicklungen der modernen westlichen Architektur werden ihr Transfer und ihre Adaption und die suche nach eigene Lösungen in iranischen Bauten behandelt. In Referaten werden einzelne Projekte beispielhaft anhand von Grundrissen, Fotografien und Plänen betrachtet und analysiert und in einem architekturwissenschaftlichen Kontext diskutiert.
Mögliche Kurzexkursion: Besuch der Werkbundsiedlung in Wien 1130, um vor Ort den Bau des iranischen Architekten der frühen Moderne, Gabriel Guévrékian zu diskutieren.
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Die LVA wird als Block und an zusätzlichen einzelnen LVA-Terminen durchgeführt.
Erste Sitzung Do 11.10 Zeit: 15:00-16:30 HS15, Stiege 3, 3. Stock
Als Vertiefung findet im Febraur 2019 eine Exkrusion in den Iran statt. In diesem Rahmen wird eine Ausstellung und ein Symposium in Teheran umgesetzt und im Anschluss daran Beispiele zur diskutierten Architektur besucht.
Referat, schriftliche Arbeit, Mitarbeit an der Exkursion Vorbereitung und kontinuierliche Beteiligung an den jeweiligen Diskussionen.