280.589 Raumrelevantes Recht - Grundlagen der guten wissenschaftlichen Praxis
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2021W, VO, 1.0h, 2.0EC, wird geblockt abgehalten
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 1.0
  • ECTS: 2.0
  • Typ: VO Vorlesung
  • Format der Abhaltung: Online

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage,...

  • die (studien-)rechtlichen Rahmenbedingungen für Prüfungen und schriftliche (Abschluss-)Arbeiten zu kennen (vor allem Universitätsgesetz, Satzung der TU Wien, auch Urheberrechtsgesetz).
  • die grundlegenden handlungspraktischen Richtlinien, Leitfäden und Qualitätsstandards der Wissenschaft und im Speziellen jene ihres Fachbereichs zu kennen.
  • in Einklang mit den grundlegenden handlungspraktischen RichtlinienLeitfäden und Qualitätsstandards der Wissenschaft und im Speziellen mit jenen ihres Fachbereichs zu handeln.
  • wissenschaftliches Fehlverhalten zu erkennen und korrekt einzuordnen.
  • Softwarelösungen zur Qualitätssicherung einzusetzen und (vor allem: Plagiats-)Software-Reports korrekt zu interpretieren.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Woher kommt die "gute wissenschaftliche Praxis" (GWP) überhaupt, und warum ist deren Sicherung nicht nur für das gesamte Universitätspersonal, sondern auch für alle Studierende so wichtig? Wie verhält sich "gute wissenschaftliche Praxis" zu "akademischer Integrität" und "Forschungsethik"? – Die Vorlesung beschäftigt sich überblicksartig…

  • mit den grundlegenden Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (wie ethisch korrekte [Angabe der] Autorschaft, Zitierregeln, Gütekriterien für empirisches Arbeiten, Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten, Regeln für Publikationen u.a.)
  • als auch mit den vielfältigen Formen möglichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens (wie etwa Plagiat, Ghostwriting, Ghostcoding, Messenger-Dienst-Cheating, Prüfung mit falscher Identität, unethischer Autorschaft, Assignment Outsourcing, Collusion, Datenmanipulation, Datenfabrikation, Sabotage, Promotionsvermittlung, Falschangaben zu Ausbildungswegen, Titelbetrug, falscher Rufschädigung u.a.)
  • und den Grauzonen (den sogenannten Questionable Research Practices/QRPs wie etwa p-Hacking oder HARKing).
  • Außerdem beschäftigt sich die Vorlesung mit den vielen Formen der Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeiten (wie etwa Lehrveranstaltungen oder LV-Module zu GWP, rechtliche Vorgaben, GWP-Richtlinien, Leitfäden, Chartas, Codes of Conduct, Eigenständigkeitserklärungen – eidesstattliche Versicherungen oder ehrenwörtliche Erklärungen, unterschriebene Formblätter, Trennung von Betreuung und Begutachtung, Plagiatssoftwareprüfung, Stilometrie-Softwareeinsatz, Evaluationen, Double Blind Peer Review, Open Commentaries, Science Watch Blogs und Plattformen, Whistleblower, Open Data, Open Access, Ethikkommissionen, Gute Laborpraxis – GLP, Ombudsstellen für gute wissenschaftliche Praxis, Institutionen wie der ÖAWI usw.)
  • Ein Fokus liegt auch auf den Möglichkeiten zum Plagiatssoftware-Selbsttest für Studierende (etwa mit Scribbr oder PlagScan), angeboten von Hochschule, Hochschülerschaft oder den Herstellern selbst.

Die Themen Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, wissenschaftliches Fehlverhalten und die Grauzone der QRPs sollen zumindest

  • historisch,
  • juristisch und
  • wissenschaftsethisch

beleuchtet werden.

Wir werden uns auch fragen, wie Zitierkartelle, Seilschaften, Mobbing, Stellenkorruption und Karrierebehinderung einzuordnen sein könnten.

Aktuelle Diskussionen zu Academic Hoaxes, zu Fake Science, Predatory Journals oder zur Replication Crisis sollen die Vorlesung bereichern. Jedes Semester wird zudem zumindest ein ganz aktueller Fall diskutiert und Gegenstand einer kurzen Aufgabe werden. An beiden Tagen werden zusätzliche interaktive Elemente wie Live-Votings und multimediale Komponenten wie Online-Kurse, Kurzfilme und Podcasts die Lehrveranstaltung auflockern.

Die Fokussierung auf wissenschaftliche Redlichkeit im Rahmen einer eigenen Vorlesung reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen für ein akademisches Studium, die vor allen durch die Massifizierung und Digitalisierung ausgelöst wurden. Zuletzt brachte Distance Learning wieder sehr rasch große Veränderungen mit sich.

Es ist dies eine der ersten interfakultären Vorlesungen dieser Art in Österreich, eingeführt 2019.

Literatur:

Basistext: TU Wien (2007): Code of Conduct – Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis

TU Wien (2020): Website des Arbeitsschwerpunkts GWP – Gute wissenschaftliche Praxis (mit weiteren Leitfäden)

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (2020): Praxisleitfaden für Integrität und Ethik in der Wissenschaft

IHS/WIFO (2020): Memorandum of Understanding – Prinzipien der wissenschaftlichen Integrität für Auftragsstudien

Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität – ÖAWI (Neugestaltung 2019, Stand 2015): Richtlinien der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität zur Guten Wissenschaftlichen Praxis

Deutsche Forschungsgemeinschaft – DFG (2019): Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex

ALLEA (2018, überarbeitete Auflage): Europäischer Verhaltenskodex für Integrität in der Forschung

Deutsche Forschungsgemeinschaft – DFG (Zweite Auflage 2013, erste Auflage 1998): Denkschrift „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“, Wiley-VCH/DFG

European Science Foundation – ESF/ALLEA (2011): The European Code of Conduct for Research Integrity

Singapore Statement on Research Integrity (2010)

Weitere Links:

Richtlinie des Rektorats: Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Universität Innsbruck (2011)

Qualitätssicherung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (Deutschland)

Aktuelle Entwicklungen im Jahr 2021:

Arbeitsgemeinschaft "Gute wissenschaftliche Praxis im Wandel" der ÖFG (der Österreichischen Forschungsgemeinschaft)

Studie zur Plagiatsprüfung durch österreichische Universitäten und Hochschulen des IHS (des Instituts für Höhere Studien)

Bildernachweise: Wortwolke eigene Darstellung S.W., 2019; Screenshots von Uploads im TUWEL-Kurs zur VO, 2019, Dokumentation "Fake Science" des NDR, 2018, https://bit.ly/2RDUSGf

Methoden

LIVE-LECTURE VIA ZOOM – die Zoom-Links für beide Tage werden nur im TUWEL-Kurs rechtzeitig kommuniziert!

Keine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, daher keine Anwesenheitspflicht für Sie! Die Teilnahme an den Live-Lectures wird aber dringend empfohlen, da aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Aufzeichnung erfolgt.

Case Studies, Software-Demonstrationen, Überprüfungen konkreter wissenschaftlicher Abschlussarbeiten, Podcasts, kurze Videos, interaktive Live-Befragungen mit dem Voting-Tool "Mentimeter", externer Gastvortrag (TU-Mitarbeiter Adi Krpo MEng., Ghostwriting-Detektions-Software TransparencyWise), ev. eigene Vortrags-Kurzinputs der Studierenden. Unterstützendes Material (Foliensätze, Weblinks) findet sich im Anschluss der VO-Blöcke auf TUWEL.

Prüfungsmodus

Schriftlich

Weitere Informationen


Vortragende Personen

  • Weber, Stefan

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Di.14:00 - 20:0030.11.2021 ZOOM (LIVE)1. Einheit
Do.14:00 - 20:0002.12.2021 ZOOM (LIVE)2. Einheit
LVA wird geblockt abgehalten

Leistungsnachweis

TAKE HOME EXAM

Take Home Exam mit offenen Fragen zur Beantwortung innerhalb von drei Wochen. Internet, wissenschaftliche Literatur und VO-Unterlagen sollen verwendet werden. (Achtung: Im TISS ist derzeit nur das Anlegen eines einzigen Tages möglich, bitte dies ignorieren. Die Frist beträgt drei Wochen.)

Sie können sich den Prüfungsbogen sowie weitere Files zur Prüfung ab Prüfungsbeginn im TUWEL-Kurs herunterladen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie für die Lehrveranstaltung angemeldet sind. Erst dann haben Sie Zugang zum TUWEL-Kurs!

Unerlaubte Hilfsmittel sind: Vorlesungsmitschriften und -zusammenfassungen anderer Studierender sowie die Einbindung anderer Personen inkl. Zusammenarbeit der Studierenden der VO. Jede Abgabe muss eine erkennbar hundertprozentige Einzelleistung darstellen.

Alle Abgaben werden mit der Software Turnitin auf Plagiate überprüft und so auch untereinander auf Parallelen verglichen!

Bewertet wird nur die schriftliche Prüfung; Studierende können allerdings mit eigenen Inputs während der VO (ev. kleinen Case Studies) und Mitarbeit ihre Note allenfalls verbessern.

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
05.09.2021 00:00 15.11.2021 23:59 15.11.2021 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 490 Technische Chemie Keine Angabe
TRS Transferable Skills Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

Keine

Sprache

Deutsch