Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, Strategien, Methoden und Prozesse einer transformativen Raumentwicklung kritisch zu erfassen, Herausforderungen der räumlichen Entwicklung sowie des planerischen Handelns zu erkennen und verschiedene Planungsansätze, die transformative Ansätze verfolgen, zu reflektieren. Außerdem vertiefen die Studierenden ihre Kompetenz, sich fächerübergreifend mit verschiedenen Zielsetzungen, Konzepten, institutionellen Arrangements, Instrumenten und Prozessen der transformativen Raumentwicklung zu befassen und diese auf unterschiedlichen Maßstabsebenen analysieren und anwenden zu können.Die Vermittlung unterschiedlicher Ansätze fördert die Innovationsfähigkeit sowie das Erkennen von inter- und transdisziplinären Zusammenhängen, um Planungsaufgaben umfassend bearbeiten zu können.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Bedingungen städtischer Politik und Entwicklung tiefgreifend verändert. Die Globalisierung der Wirtschaft, die Digitalisierung, die durch Kriege und Hunger ausgelösten Fluchtbewegungen und letztlich die globalen Herausforderungen der Klima- und Energiekrise stellen uns vor Aufgaben, die sich nicht über ein „weiter so“sondern nur über tiefgreifende Transformationsprozesse bewältigen lassen.
Transformation steht hier für einen grundlegenden Wandel in Fragen der Stadt- und Raumentwicklung und geht weit über Steigerung von „Effizienz“ hinaus. Transformation erfordert ein Neujustieren des geselleschaftlich/kulturellen Wertekompasses, ein Umdenken im alltäglichen Verhalten und des darauf ausgerichteten planerischen Handelns. Wir werden dabei nicht umhinkommen, althergebrachte und etablierte Ziele, Methoden, Instrumente und Prozesse zu hinterfragen. Notwendig wird eine inklusive, eine kreativitätsfördernde, eine stimulierende Planungs- und Prozesskultur, darauf ausgerichtet, die notwendigen Transformationsprozesse zukunftsorientiert gestalten zu können.
Die Raumplanung reicht in ihrem Grundverständnis und Aufgabenprofil damit weiter über die formale Ebene der hoheitlichen Planung hinaus. Sie steht für ein neues Verständnis von Planung und für eine veränderte Rolle von Planenden. Aus einer hoheitlich und wissenschaftlich definierten Rolle erwächst die Rolle von Agent:innen und Trainer:innen, die initiieren, entwerfen, vermitteln, koordinieren. Fachkenntnisse und Methodenkompetenz werden gepaart mit sozialer Kompetenz, Einfühlungsvermögen, Beobachtungsgabe, Kommunikationsfähigkeit, Einfalls- und Ideenreichtum.
Das Seminar fokussiert auf die Auseinandersetzung mit planerisch intitiierten und begleiteten Transformationsprozessen. Literaturbasiert und anhand von konkreten Beispielen/Referenzen aus der internationalen Planungspraxis erfolgt eine Auseinandersetzung mit Methoden, Instrumenten und Prozessen einer transformativen Planung.
Alle Studierenden, die sich vorab gemeldet haben, werden automatisch zur LVA angemeldet.
Interessierte die die LVA „Integrierten Entwicklungsplanung“ positiv absolviert haben und nicht auf er Liste stehen, können sich bei Interesse per Mail bei maria.stepan@tuwien.ac.at melden bzw. am Kick Off Termin am 6.3.2024 erscheinen.