Um Medien möglichst effizient und einem breiten Publikum zugänglich zu machen ist ein Grundverständnis der beteiligten Technologien sowie deren Vereinigung zu einem verteilten multimedialen Kommunikationssystem unerlässlich. Hauptziel der VU ist daher die Vermittlung von theoretischem und praktischem Basiswissen im Bereich Multimedia-Kommunikation mit den Schwerpunkten Kommunikationsnetze und IP-basierende Kommunikation.
Medien- bzw. Kunstschaffende waren ihrer Zeit oft voraus und mussten aufgrund dieser - von den Zeitgenossen als Unangepasstheit missverstandenen - Vorreiterrolle mit Schwierigkeiten kämpfen, deren mildeste Ausprägung mangelnde Akzeptanz war. Mit der zunehmenden Vernetzung zeichnen sich grundlegend neue Möglichkeiten und Konzepte im Bereich der Medien ab, deren Realisierung jedoch mit Rücksicht auf den heutigen Stand der Technik erfolgen muss um erfolgreich und für den Konsumenten (Kunden) mit geringem Aufwand erreichbar zu sein. Hervorragende Ideen haben erst durch breite Akzeptanz und Verfügbarkeit die Möglichkeit zu wahren Innovationen zu werden.
Die Kenntnis der Möglichkeiten und Einschränkungen von Kommunikationsnetzen erlaubt es, Medien erfolgreich, in zufriedenstellender Qualität sowie mit geringem Aufwand einem breiten, weltweiten Publikum anbieten zu können. Insbesondere die im Spannungsfeld Kunst-Technik sehr oft als Einschränkung empfundene Standardisierung von Kommunikationstechnologien kann bei geeigneter Wahl aber auch neue Möglichkeiten eröffnen.
Die VU Multimedia Kommunikation vermittelt grundlegende Theorie und praktische Erfahrung mit Schwerpunkt IP-basierende Kommunikation. Der Lehrinhalt der Vorlesung umfasst daher unter anderem:
- Innovationen
- Standardisierung: welche Organisationen gibt es im Bereich Multimedia-Netze, wie findet man die aktuellen und passenden Standards für einen bestimmten Aufgabenbereich? Wo kann man mitwirken?
- Grundlage Netztechnologien: Vorteile und Nachteile von Paketvermittlung und Leitungsvermittlung in Bezug auf Multimedia-Kommunikation
- Internet Protokoll: IPv4 und IPv6, Basisfunktionalität, Sicherheitsaspekte
- Transport-Protokolle: Vorteile und Nachteile
- Session Initiation Protocol (SIP), Real-Time Transport Protocol (RTP)
- IP Multimedia Subsystem
Im Laborteil wird das theoretische Wissen vertieft, indem gruppenweise ein praktisches Beispiel realisiert wird - z.B. um Mediendaten (Voice, Video) zu generieren, auf Netzwerkebene zu analysieren und mittels verfügbarer Open-Source Software an ein kommerzielles VoIP Softphone zu senden. Ziel dabei ist sowohl das für Informatiker notwendige praktische Wissen im Bereich der Netze zu vermitteln, als auch auf Datensicherheit und potentielle Gefährdung im Netz zu sensibilisieren.
Laborübung (2 Abgaben mit Anwesenheitspflicht und Fragen) und Vorlesung (mündliche Prüfung am Ende des Semesters, gemeinsam mit 2. Laborabgabe). Mindestens 50% der möglichen Laborpunkte und 50% der möglichen Vorlesungspunkte müssen für einen positiven Abschluss erreicht werden.