Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage zu verstehen, wie Verhalten in Organisationen (Organizational Behavior) zustande kommt. Dazu wird ein Verständnis entwickelt, wie individuelle Fähigkeiten, gruppendynamische Prozesse und organisationale Rahmenbedingungen auf die Motivation einwirken, die letztlich verhaltensbeeinflussend wirkt. Die Studierenden wissen auf dieser Basis, wie sie nun als Führungskräfte auf Mitarbeiter_innen und Teams Einfluss nehmen können. Dazu lernen sie die Führungsrolle umfassend auszufüllen, Prioritäten zu setzen und unterschiedliche Handlungsoptionen (situative Führung) als Führungskraft zu bewerten und in (gruppendynamischen) Übungen bzw. zur Lösung von aktuellen Fällen auch anzuwenden.
Führungskräfte sind bestrebt, auf ihre Mitarbeiter_innen bzw. Team Einfluss zu nehmen. Dazu brauchen sie allerdings ein gefestigtes Verständnis, wie Verhalten von Mitarbeiter_innen im organisationalen Kontext zustande kommt und wie sie sich selbst „führen“, um effektiv Einfluss nehmen zu können. Dazu lernen Studierende in dieser Lehrveranstaltung:
- Die Grundlagen zu Verhalten in Organisationen (Individuum, Gruppe, Organisation und Motivation) als Performance Core
- Die Möglichkeiten der Einflussnahme durch Selbstführung, Teamführung und Führung im organisationalen Kontext
- Das Ausfüllen der Führungsrollen, die Entwicklung einer Führungsidentität und die Setzung von Prioritäten
Die Grundlagen zu situativer Führung, Macht und Autorität
- Theorie- & Methoden-Inputs
- Interaktive Gruppenübungen (v.a. Outdoor)
- Diskussionen & Reflexionen
Schreyögg, Georg, Koch, Jochen (2020): Grundlagen des Managements. 8. Auflage. Wiesbaden: Gabler; Kapitel 11: Führung in Organisationen, 523-580
Kapitel 11 ist der Managementfunktion Führung und damit der Frage nach den Erfolgsbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der direkten sozialen Einflussnahme in Organisationen gewidmet. Das Kapitel folgt und rekonstruiert den Erkenntnisfortschritt, den die Führungsforschung im Hinblick auf die Praxis erfolgreicher Führung und deren theoretischer Erklärung bis heute vollzogen hat und startet mit den eher einfachen und traditionellen Vorstellungen von Führung, wie diese mit den Eigenschafts-, den Führungsstilansätzen und schließlich den situativen Theorien der Führung vorliegen. In diesen Konzepten wird Führung sehr stark mit Blick auf die Person der Führungskraft und deren (situativem) Verhalten versucht zu erklären. Mit der im vierten Abschnitt vorzustellenden attributionstheoretischen Wende und dem Konzept impliziter Führungstheorien wird die Bedeutung derjenigen, auf die Führung ausgeübt wird, für den Führungsprozess immer deutlicher und damit die Einsicht, dass zur Erklärung von Führung nicht nur Führende und Geführte, sondern insbesondere auch das Interaktionsgeschehen zu betrachten gilt. Die darauffolgenden Abschnitte widmen sich den drei zentralen Interaktionstheorien der Führung: dem Einflussprozessmodell, der LMX-Theorie sowie der Identitätstheorie der Führung.