280.B08 Recht auf Stadt und Raumplanung Fokus: Sorgende Stadt
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2024W, VU, 2.0h, 3.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 2.0
  • ECTS: 3.0
  • Typ: VU Vorlesung mit Übung
  • Format der Abhaltung: Blended Learning

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...

  • aktuelle Debatten und Ansätze zu dem Konzept der „Caring City“ zusammenzufassen und kritisch zu reflektieren,
  • die Relevanz für die Felder der Stadtentwicklung und Planung zu benennen und mögliche Verknüpfungen mit anderen stadtpolitischen Leitbildern und Strategien zu reflektieren (zB alternsgerecht, demenzfreundlich, kinderfreundlich, nachthaltig, resilient, smart etc.),
  • konkrete Anwendungsbeispiele, Initiativen und Akteur*innen zu untersuchen und selbstständig Methoden der empirischen Sozialforschung anzuwenden,
  • die eigenständige Forschungsarbeit, Ergebnisse und Erkenntnisse zu präsentieren und diskutieren.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Caring City bezieht sich gleichermaßen auf die Vision und Forderung nach einer ‚sorgenden Stadt‘, die die Bedürfnisse ihrer Bewohner*innen ins Zentrum stellt. Es geht darum, Care in die gesellschaftliche Verantwortung zu nehmen und demokratisch zu reorganisieren. Tief eingebettet in den Alltag von Stadtbewohner*innen und in deren sozialräumliche Beziehungen finden unzählige Tätigkeiten statt, die in der feministischen Forschung seit langem unter dem Begriff Care behandelt werden: die Betreuung von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen, die Routinen des Einkaufens, Kochens und Putzens, die Sozialarbeit in Schulen und Nachbarschaftszentren sowie die Versorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen. Care bezieht sich dabei nicht nur auf die jeweiligen Sorgetätigkeiten, sondern wirft gleichermaßen ein besonderes Licht auf die Beziehungen und sozialräumlichen Zusammenhänge, in denen diese vielschichtigen Praktiken des Sorgetragens stattfinden. Eine Care-Perspektive auf Städte fragt daher auch danach, wie die Sorge füreinander organisiert sein soll und somit ganz grundsätzlich, wie wir in Städten zusammenleben wollen. Sorgetragen betrifft dann nicht nur Beziehungen zu (Mit-)Menschen, sondern schließt auch eine generelle Sorge für den Planeten, den global-ökologischen Naturhaushalt, Tiere und Pflanzen oder Dinge und Gebäude ein. Eine Caring City knüpft also ganz wesentlich an Forderungen nach Klimaschutz und sozialer Klimagerechtigkeit an.

Unter den Schlagworten von Caring City/Sorgende Stadt oder Caring Communities/Sorgende Gemeinschaften entstehen im Schnittfeld von politischem Aktivismus, zivilgesellschaftlichem Engagement und Wissenschaft eine Vielzahl von Initiativen und konkreten Ansätzen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen. Sie versuchen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche und verschiedener, sich wechselseitig bedingender Krisenmomente neue solidarische Netzwerke, Beziehungsweisen und Organisationsformen des Sorgens zu entwickeln. Diese reichen von nachbarschaftlichen Gesundheitszentren, alternativen Wohnformen und der Reorganisation von Elternschaft, Gemeinschaftsküchen, gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung und ‚Care-Räten‘ bis hin zu Pflege-Streiks, Klimacamps und Formen eines „neuen Munizipalismus“, wie Beispiele aus Spanien zeigen.

Methoden

Die Lehrveranstaltung kombiniert Vorlesungs- und Übungsteil und umfasst damit Input, Diskussionen, eigenständige Literatur-Lektüre sowie die selbstständige Bearbeitung eines Themas als Gruppenarbeit. Es werden Exkursionen zu relevanten Akteur*innen und Projekten in Wien durchgeführt oder als Gäste eingeladen. 

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Die LVA ist dem folgenden Wahlmodul zugeordnet:

  • Wahlmodul 5: Gesellschaft, Alltag und Raum

 

Der Kurs richtet sich in erster Linie an Studierende im Master Raumplanung und Architektur sowie interessierte Bachelorstudierende in den letzten Semestern. Wir laden ausdrücklich auch Studierende von anderen Universitäten ein, die sich mit raum- und stadtforschungsbezogenen Fragestellungen beschäftigen, als „Mitbeleger*innen“ an der Lehrveranstaltung teilzunehmen. Die Lehrveranstaltung findet auf Deutsch statt. Wir unterstützen die aktive Teilnahme der Studierenden in Debatten durch interaktive Lernformate. Wir ermutigen Studierende sich in die Gestaltung der Lehrveranstaltung einzubringen, um eigene Ideen und kritische Perspektiven zu entwickeln. 

Vortragende Personen

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Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Di.09:00 - 10:0001.10.2024 Seminarraum BA 02BKick-Off Wahlmodul 5
Fr.10:00 - 12:0004.10.2024Seminarraum EBEG-2 - RPL Kick-Off
Fr.10:00 - 12:0018.10.2024Seminarraum EBEG-3 - RPL EH2
Fr.10:00 - 14:0025.10.2024Seminarraum EBEG-3 - RPL EH3+4
Fr.10:00 - 14:0022.11.2024Seminarraum EBEG-3 - RPL EH5+6
Fr.10:00 - 14:0029.11.2024Seminarraum EBEG-3 - RPL EH7+8
Fr.10:00 - 14:0010.01.2025Seminarraum EBEG-3 - RPL EH9
Fr.10:00 - 14:0024.01.2025Seminarraum EBEG-3 - RPL EH10+11

Leistungsnachweis

Die Leistungsbeurteilung erfolgt anhand 

(1) der Bearbeitung der Pflichtliteratur,

(2) der Durchführung einer Gruppenarbeit 

(3) der schriftlichen Endabgabe.

 

Alle Teilleistungen sowie eine 80%tige Anwesenheit sind Voraussetzung für den positiven Abschluss.

LVA-Anmeldung

Nicht erforderlich

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 440 Raumplanung und Raumordnung Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Sprache

Deutsch