Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
Sozialkritische und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema: (Aus)Tauschräume – „Postwachstumsstadt“. Kennenlernen einer disziplinenübergreifenden Herangehensweise, Methodik und Umsetzung des Themas im Bereich Kunst und Forschung.
Im Kontext disziplinenübergreifender Zugänge zum Thema befassen wir uns eingangs mit Fragen zum Kunstverständnis und beleuchten davon ausgehend gebaute und digital-virtuelle, städtische Raumstrukturen. Im nächsten Schritt nehmen wir Projekte, die im Konzept „Postwachstumsstadt“ zu verorten sind, in den Blick und fokussieren das transformative Potenzial nicht kommodifizierter Räume und kollektiver Alltagspraktiken im Hinblick auf „Natur“, Nachbarschaften und Stadtplanung.
In diesem Zusammenhang werden von den LV-Teilnehmer:innen ausgewählte Projekt-Orte in Wien beforscht: Im Fokus stehen dabei zwei Thematiken: Zum einen die Raumorganisation der Projekte: Inwieweit sind die ausgewählten nicht-kommerziellen, kollektiven Räume (konsumfreie Zonen, Gemeinschaftsgärten, Food Cops, offene Werkstätten etc.), Räume des Zugangs, des Ausschlusses, des Austausches, der Utopie und Widersprüchlichkeit? Zum anderen wird untersucht, wie durch die Projekte Raumverwertung und -gestaltung im Stadtraum Wiens verhandelt wird.
Die LV-Teilnehmer:innen untersuchen die ausgewählten Projekte ergebnisoffen, und zwar im Austausch mit wissenschaftlichen Diskursen und Recherche aus einer intersektionalen Perspektive. Das bedeutet, dass sich Menschen aufgrund von Geschlecht, Klasse, Herkunft und anderen Kategorien, die miteinander verwoben sind, Räume unterschiedlich aneignen bzw. verschiedene Raumvorstellungen entwickeln.
Dabei wird mit dem künstlerischen Konzept „Syntopian Vagabond“ gearbeitet, dessen zentrales Forschungswerkzeug ein mobiler Glaskubus ist. Die syn-topische bzw. „Orte verbindende“ Forschung fasst ein Projekt als Ort auf, an dem Akteur:innen beteiligt sind, sich räumliche Atmosphären ausbilden und, der mit nicht sichtbaren Orten in Beziehung steht.
Mit der Ausarbeitung von Entwurfsskizzen zu ortsbezogenen Aktionen, entwickeln die LV-Teilnehmer:innen einen Aus(Tausch)Raum zwischen Kunst und Gesellschaft. Dieser zielt auf In-Frage-Stellungen von stadträumlichen Verwertungsprozessen aus künstlerischer und sozialwissenschaftlicher/gesellschaftspolitischer Perspektive.
Block I: Einführung in die Thematik aus den Disziplinen Kunst und SoziologieTextarbeit, Medienrecherche
Block II:Findung der Projekte in Wien, Kennenlernen der Forschungsmethoden,Beforschung des Orts, Konzepterarbeitung.
Block III:Vorstellung und Diskussion der SE-Konzepte.Entwicklung eines Projektorts in der „Postwachstumsstadt“ Wien.Entwurfsskizzen mit kunstbasierter, syntopischer Beforschung
Block IV:Ausarbeitung der Aus(Tausch)Räume zwischen Kunst und Gesellschaft und ihren Diskursen.
Die Lehrveranstaltung hat prüfungsimmanenten Charakter; Anwesenheit und verbindliche aktive Teilnahme sind erforderlich, einmaliges Fehlen ist gestattet. Zu erbringen sind Teilleistungen, die aus dem Lesen und Diskutieren von Texten, Medienrecherche, Raumbeobachtung, Ad Hoc-Interviews, experimentelle Recherche, Ideenskizzen, Entwurf/Aktion und ihrer Ausarbeitung im Umfang von 8-10 Seiten pro Teilnehmer:in bestehen.
Baier, Andrea/Müller, Christa (2020): Die Do-it-Yourself (DIY)-Community in Zeiten von Corona. Plädoyer für eine demokratisierte Daseinsvorsoge. In: Volkmer, Michael/Werner, Karin (Hg.): Die Corona-Gesellschaft. Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft. Bielefeld. transcript. 383-393.
derive. Zeitschrift für Stadtforschung: Strategien des Wandels. Okt.-Dez. 2021, Nr. 85.
Haraway, Donna (2018): Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chtuluzän. Frankfurt a. M./New York. Campus.
Müller, Christa (2011): Urban Gardening. Grüne Signaturen neuer urbaner Zivilisation. In: Christa Müller (Hg.). Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. München. oekom Verlag. 22-53.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben!