Wissenschaftliche Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Aufbereitung einer Forschungsreise/ Expedition in der Kleingruppe in eine von fünf vorgeschlagenen Städte des Balkans/ Südosteuropas – Gorizia (Italien)/ Nova Gorica (Slowenien), Temeswar (Rumänien), Czernowitz (Ukraine), Tirana (Albanien), Sulina (Rumänien).
Die Forschungsreisen/ Expeditionen werden über das future.lab durch Mittel der Stadt Wien finanziert und im Rahmen von Stipendien vergeben.
Semesterfokus
Städte am Rand – Grenzen, Mischräume, neue Energien
Im Zentrum geschieht alles, dann (oder vielleicht) folgt die Peripherie. Doch nicht immer: manchmal werden eben die Städte an der Grenze zu Epizentren des Wandels. Randorte und -zonen sind Räume der Marginalität, aber auch der Unbestimmtheit, Vermischung, der gegenseitigen Befruchtung.
Andersrum entspricht ein periphärer Charakter nicht unbedingt einer Grenzsituation sondern oft einem Zustand der Absonderung, Unzugänglichkeit, Unterentwicklung. Und nicht zuletzt verschieben sich Zentrum und Peripherie auch im urbanen Raum so viel öfter und freier als wahrgenommen oder geplant.
Balkan und/oder Südosteuropa sind auch diesbezüglich ausgezeichnete Forschungsfälle: am Rande Europas, am Rande aller Kaiserreiche, am Rande der Wahrnehmung, seit drei Jarhzehnten im Wandel von harter Grenze zwischnen zwei Weltordungen zum europäischen Zusammenwachsen. Ehemalige Randstädte zur enthusiastischen und klugen Wiedererfindung aber auch zur harten nationalistischen oder sozialen Abgrenzung. Das trifft sowohl auf die allgemeine Stadtentwicklung und Stadtkultur sowie auf den öffentlichen Raum zu.
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Format und Kontext
Das experimentelle Format der Field Trips findet seine Fortsetzung! Bereits zum vierten Mal begeben sich Studierende aus Architektur und Raumplanung auf Expedition, ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit spezifischen Aspekten rund um das Arbeitsfeld des öffentlichen Raums.
Im Sommersemester 2019 wird der Fokus erneut auf den Balkan und/ oder Südosteuropa gerichtet. Jede Studierendengruppe beschäftigt sich mit einer Stadt – erarbeitet sich in der ersten Phase des Semesters Forschungsfragen und Methodik, eignet sich im Zuge dessen die relevante Theorie an, nimmt Kontakt mit (lokalen) ExpertInnen auf, um sich letztlich im Zeitraum Mai 2019 auf eine mehrtägige Forschungsreise zu begeben!
Stefan Ghenciulescu – u.a. Assistenzprofessor an der Ion Mincu Universität für Architektur und Städtebau in Bukarest, Chefredakteur der Architekturzeitschrift Zeppelin sowie Partner der gleichnamigen NGO – begleitet die Studierenden und das restliche Lehrendenteam als Gastprofessor durch das Semester.
Das Format der Field Trips wurde im Rahmen des Forschungs- und Förderschwerpunktes Wissensplattform Öffentlicher Raum gemeinsam mit VertreterInnen der Stadt Wien entwickelt. Diese sind intensiv in die Lehrveranstaltung eingebunden und Teil des Lehrendenteams. Weiters mit ihrer Expertise mit dabei sind Bernhard Frodl und David Pasek von a palaver – Architektur im Radio.
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Bewerbung und Anrechnung (066 443)
Die Lehrveranstaltung wird studienrichtungsübergreifend angeboten und richtet sich an Studierende der beiden Studienrichtungen Architektur und Raumplanung. Architekturstudierende können sich die Lehrveranstaltung folgendermaßen anrechnen lassen: Modul (10 ECTS) + freie Wahlfächer (2 ECTS). ACHTUNG: Eine Anrechnung im Sinne einer Moduls inklusive Ergänzungsfächer ist nicht möglich!
Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt in Form eines Motivationsschreibens bis 1. März – maximal eine A4-Seite, in der Sie den Wunsch zur Teilnahme an den Field Trips begründen. Zu senden an martina.gunelas@tuwien.ac.at